Die Studie „Frauen und Politik am Land“ befasst sich mit der Einbindung von Frauen in die institutionellen und politischen Strukturen im Bereich der Agrarpolitik und der ländlichen Entwicklungspolitik in Österreich. Die zentrale Erkenntnis war, dass Frauen, trotz ihrer wichtigen Beiträge für das Weiterbestehen der landwirtschaftlichen Familienbetriebe und für die Funktionsfähigkeit ländlicher Regionen in den (agrar-)politischen Entscheidungsgremien bis heute drastisch unterrepräsentiert sind. Die Gründe für die weitgehende Absenz von Frauen liegen einerseits im historischen Ausschluss der Frauen aus der institutionellen Politik begründet und sind andererseits durch die Geschlechterordnung in der Landwirtschaft bedingt. Die Strukturen in Politik, Verwaltung und Interessenorganisationen im Agrarbereich sind sehr männerzentriert, was zur Folge hat, dass der Diskurs über agrarische Politik, die landwirtschaftliche Produktion und die ländliche Entwicklungspolitik durchwegs aus männlicher Sicht konstruiert und bestimmt wird. Dies ist aus demokratiepolitischer und frauenpolitischer Sicht sehr bedenklich und führt zu einer Minderung der Relevanz und Effektivität der Politik für den ländlichen Raum.
Wenngleich das Bild der Frau als „Agrarpolitikerin“ oder der „politisch Aktiven im ländlichen Raum“ in unseren Köpfen noch nicht ganz angekommen ist, so gibt es sie doch. Im Zuge einer schriftlichen Befragung wurden olitische Mandatarinnen, Bäuerinnenvertreterinnen und Frauen, die in ländlichen Initiativen und NGO’s tätig sind, nach ihren Erfahrungen, Einschätzungen und Meinungen im Bereich der Politik für den ländlichen Raum befragt. Die Schlussfolgerung aus den Aussagen der Befragten hinsichtlich eines größeren politischen Engagements von Frauen lautet „Die Politik würde insgesamt lebensnaher werden!“.