Forschungsprojekte

BAB 043/20: Krisenanfälligkeit der österreichischen Lebensmittelproduktion aufgrund der Folgen von Covid-19

Ausgangssituation

Mit den „Maßnahmen“, die die Bundesregierung zur Eindämmung der Ausbreitung des Covid-19 Virus gesetzt hat, ist die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung, und damit die Lebensmittelwertschöpfungskette, durch die Verantwortung des LMBG (Lebensmittelbewirtschaftungsgesetz) im Ressort in den Mittelpunkt gerückt. Die Wertschöpfungskette Lebensmittelproduktion ist in Österreich grundsätzlich sehr arbeitsteilig organisiert. Die landwirtschaftliche Urproduktion ist eingebettet in vor- und nachgelagerte Wirtschaftsbereiche. Vorgelagert sind Betriebsmittel wie Saatgut, Pflanzenschutz- und Düngemittel, die Futtermittelwirtschaft, Landmaschinen, der Veterinärbereich sowie Treibstoffe und Energie. Die Geschäftsbeziehungen vom vorgelagerten Bereich zur Landwirtschaft laufen über direkte Kontakte der Firmen, vielfach jedoch über die Lagerhausgenossenschaften sowie den privaten Agrarhandel. Im nachgelagerten Bereich sind insbesondere die Lebensmittelindustrie- und -gewerbe, der Lebensmitteleinzelhandel, die Molkerei- Fleisch und Mühlenwirtschaft, das Bäckergewerbe, die Frucht-, Zucker und Stärkeindustrie zu nennen. Neben der genannten Arbeitsteiligkeit in Österreich kommt noch eine weitere Dimension dazu, nämlich die des agrarischen Außenhandels. Österreich weist in den Zollkapiteln 1-24 (landwirtschaftliche Urproduktion und Verarbeitete Lebensmittel) eine negative Außenhandelsbilanz auf, das heißt, dass wertmäßig mehr agrarische Produkte importiert als exportiert werden. Entlang der Wertschöpfungskette Lebensmittelproduktion können Flaschenhälse auftreten, die kurzfristig bei Krisen oder Marktverwerfungen auch zu Engpässen in der Lebensmittelproduktion führen können.

Zielsetzung

Unterstützung für den Krisenstab zum LMBG (Lebensmittelbewirtschaftungsgesetz) im BMLRT zu Szenarien zur Krisenanfälligkeit der österreichischen Lebensmittelversorgung aufgrund der Folgen von Covid-19 anhand von Datenaufbereitungen (agrarischer Außenhandel, Versorgungsbilanzen); Darstellung der wichtigsten Lebensmittelwertschöpfungsketten (wie z.B. Milch- und Milchprodukte, Gemüse und Kartoffeln, Obst, Eier, Fleisch (Rinde/Schwein/Geflügel), Getreide, Ölsaaten und den wichtigen vorgelagerten Bereichen Futter-, Saatgut- und Düngemittel; Versorgungs- und Wirtschaftlichkeitsberechnungen der Urproduktion sowie im Vor- und Nachgelagerten Bereich der Landwirtschaft; Mitarbeit im Projekt „Future Operations“ der Koordinationsrunde des Staatlichen Krisen- und Katastrophenschutzmanagements (SKKM) zum Thema zu Datenmodellen.

Durchgeführte Arbeiten 2020

  • Aufbereitung der agrarischen Außenhandelsdaten und Verschneidung mit den Versorgungsbilanzen.
  • Wöchentliche Aktualisierung des Fact-Sheet-Fleisch für Rind- und Schweinefleisch.
  • Sektoranalysen für die Bereiche Dünge- und Pflanzenschutzmittel sowie Saatgut, Eier, Fleisch (Rind, Schwein, Geflügel), Futtermittel, Gemüse, Getreide und Ölsaaten, Milch- und Milchprodukte und Obst.
  • Ergebnisse wurden im Rahmen eines Webinars am 7. Mai 2020 mit dem Titel: „Szenarien zur Krisenanfälligkeit der österreichischen Lebensmittelversorgung aufgrund der Folgen von Covid-19“ präsentiert.
  • Laufende Zuarbeit für den Krisenstab im BMLRT.

Durchgeführte Arbeiten 2021

  • Erstellung einer Methodik zur Kalkulation von indirekten Verlustentschädigungen für die landwirtschaftliche Urproduktion (nach Sektoren)
  • Kalkulation von Verlustersatz für die Bereiche 4. Quartal 2020 und 1. Quartal 2021 sowie Prognosen für das 1. Quartal 2022:
  • Zuchtsauenhaltung
  • Schweinemast
  • Legehennenhaltung (Bodenhaltung)
  • Speisekartoffeln
  • Saatkartoffeln
  • Laufende Zuarbeit für den Krisenstab im BMLRT (nach Notwendigkeit)

Geplante Arbeiten 2022

  • Durchführung der Kalkulationen für Verlustersatz
  • Je nach Anfragen aus dem Krisenstab im BMLRT

Zeitplan

Projektbeginn: März 2020
Projektende: derzeit nicht absehbar

 

junge Salatpflanzen in Aufzuchtschälchen

junge Salatpflanzen in Aufzuchtschälchen

BABF, Hovorka, 2010

Projektstatus

laufend

ProjektleiterIn

RESL, Thomas

DI M.Sc. Thomas RESL

ehemalige MitarbeiterInnen

Team

DOPPELREITER, Sebastian

DI B.Sc. Sebastian Doppelreiter

ehemalige MitarbeiterInnen
GAHLEITNER, Gerhard

DI Gerhard GAHLEITNER

Agrarökonomie und Datenmanagement
HAMBRUSCH, Josef

DI Dipl.-Päd. Ing. Josef HAMBRUSCH

Agrarökonomie und Datenmanagement
HEINSCHINK, Karin

Mag.a PhD Karin HEINSCHINK

Agrar-, Umwelt- und Ernährungssysteme
MARIA, Richard

B.Sc. Richard MARIA

Agrarökonomie und Datenmanagement
NIEDERMAYR, Julia

DI.in Julia NIEDERMAYR

Agrar-, Umwelt- und Ernährungssysteme
REINDL, Andreas

DI B.Ed. Andreas REINDL

ehemalige MitarbeiterInnen
TRIBL, Christoph

DI Dr. Christoph TRIBL

Agrar-, Umwelt- und Ernährungssysteme
STELZER, Christoph

DI B.Sc. Christoph STELZER

ehemalige MitarbeiterInnen
WEIGL, Martin

DI BSc Martin WEIGL

Agrarökonomie und Datenmanagement
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