Ausgangssituation
Ungleiche Lebensbedingungen und mangelnde Perspektiven veranlassen junge und besser gebildete Menschen, darunter viele junge Frauen, ihre ländliche Herkunftsregion zu verlassen. Der damit verbundene „Brain Drain“ wird in den nächsten Jahren noch stärker sichtbar werden. Mancherorts kann es auch zu Verschiebungen in den regionalen Geschlechterproportionen kommen. Eine Rückkehr oder der Zuzug in ländliche Regionen stellen für viele, oftmals gut ausgebildete Frauen eine Herausforderung dar; dies vor allem in Hinblick auf Beschäftigung, auf die soziale Umgebung und Integration sowie auf die eigenständige Lebensgestaltung.
Zielsetzung
Im Rahmen des gegenständlichen Projektes werden Faktoren und Rahmenbedingungen für vitale ländliche Räume im Sinne von lebendigen sozialen Organismen aus einer geschlechterspezifischen Perspektive analysiert. Motive und Ursachen für die verstärkte Abwanderung junger Frauen aus peripheren Regionen werden identifiziert sowie Alltagsbedingungen und bestehende strukturelle Benachteiligungen betrachtet. Welche Voraussetzungen braucht es, damit die Aufenthaltsqualität für Frauen aller Altersgruppen in ländlichen Regionen so gestaltet ist, dass die Bleibe- und Rückkehrperspektiven steigen? Wie gehen Frauen mit ihren Alltagsbedingungen und bestehenden strukturellen Benachteiligungen in ihrer Region um? An welchen innovativen Lösungen und Prozessen der ländlichen Entwicklung sind sie beteiligt und über welches Veränderungspotenzial verfügen sie im Bereich von sozialen und ruralen Innovationen und bei der Erschließung neuer Geschäftsfelder? Wie ergeht es ihnen bei der Zusammenarbeit und Vernetzung unterschiedlichster Kooperationspartner:innen, bei der Schaffung von wohnortnahen Einkommens- und Beschäftigungsmöglichkeiten und der Stärkung des sozialen Zusammenhalts in den Dörfern. Insbesondere interessiert hierbei, wie die vielfältigen und unentbehrlichen Leistungen von Frauen als endogene Ressourcen für eine zukunftsfähige und dynamische Entwicklung ländlicher Räume genutzt werden können.
Arbeiten 2024
Im Jahr 2023 wurden die, unter Anwendung des Analyse-programmes MAXQDA, codierten verbalen Daten der 46 geführten qualitativen Interviews bearbeitet und kontextualisiert. Die Analysearbeiten werden mit Jahresende 2023 abgeschlossen sein. Die Publikation der Ergebnisse erfolgt in Form eines Forschungsberichtes. Im Jahr 2024 werden die Verwertungsarbeiten zum Projekt durchgeführt.
Zeitplan
Projektbeginn: 01/2019
Projektende: 12/2024