Forschungsprojekte

BAB 075/24: GreeNet

Grünland ist ein Produktionsfaktor für die Haltung von Wiederkäuern, aber auch Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten und wird wegen seines ästhetischen und kulturellen Wertes geschätzt. Dennoch sind ökologisch bedeutsame Grünlandflächen in vielen Teilen Europas bedroht. Naturschutzeinrichtungen und agrarpolitische Akteur:innen fordern Erhaltungsmaßnahmen, um diese Verschlechterung aufzuhalten oder umzukehren. Jüngere Forschungsergebnisse zeigen, dass effektiver Biodiversitätsschutz die Landschaftsebene berücksichtigen muss, d.h. neben der Qualität der Schutzmaßnahmen auch deren räumlichen Umfang und Anordnung.

Zielsetzung

Das Hauptziel des Projektes GreeNet besteht darin, bewährte und kosteneffiziente Erhaltungsmaßnahmen und ihre räumliche Anordnung zu ermitteln. Sie sollen die ökologische Qualität der Landschaft verbessern und schützen und die langfristige Widerstandsfähigkeit des europäischen Grünlands gegen biophysikalische Verschlechterung und nachteilige sozioökonomische Entwicklungen erhöhen.

GreeNet bringt AgronomInnen, AgrarökonomInnen, BiologInnen und LandschaftsökologInnen zusammen, um die Interaktion von Erhaltungsmaßnahmen zwischen Feldern, Betrieben und der Landschaft in mehreren europäischen Fallstudien zu analysieren. Die Ergebnisse sollen in die wissenschaftliche Debatte über widerstandsfähige Landschaften einfließen und die politischen Planer bei der Entwicklung wirksamer Strategien zum Schutz der biologischen Vielfalt in europäischen Landschaften unterstützen, während gleichzeitig die Bereitstellung vielfältiger Ökosystemleistungen für lokale Gemeinschaften und die Gesellschaft insgesamt erhalten bleibt.

GreeNet entwickelt, modifiziert und verwendet eine Reihe von wissenschaftlichen Methoden (z.B. Modelle, Indikatorenbewertungen), um Ziele für die biologische Vielfalt und Ökosystemleistungen zu ermitteln und entsprechende Erhaltungsmaßnahmen sowohl auf Feld- als auch auf Landschaftsebene zu analysieren. Die Integration von Ergebnissen aus bioökonomischen Betriebsmodellen, die Anwendung eines Modells zur Planung von Maßnahmen auf Landschaftsebene und die Anwendung von Szenarien für künftige globale Veränderungen ermöglichen die Ableitung optimaler Strategien zur Erhaltung oder Verbesserung der Widerstandsfähigkeit von Landschaften. GreeNet analysiert die landwirtschaftliche Perspektive, indem es Erhebungen über Erhaltungsentscheidungen auf Betriebsebene einbezieht. Schließlich wird GreeNet bewährte Anreizsysteme für den Naturschutz und Strategien für die Verwaltung entwickeln. Dies und die Analyse der Übertragbarkeit der Ergebnisse auf vergleichbare Grünlandflächen in Europa ermöglichen es, Verwaltung und politische Entscheidungsträger über den Bedarf an geschützten Landschaften und Anreizoptionen in ganz Europa zu informieren. Daher ist die Beteiligung von Interessengruppen an mehreren Projektschritten von entscheidender Bedeutung.

Geplante Arbeiten 2025

Leitung des internationalen Konsortiums, Leitung Arbeitspaket 1, Auswertung der Daten zum Discrete Choice Experiment des Jahres 2024; Publikation der Ergebnisse aus Literaturanalysen zu Schutzmaßnahmen (WP2); Co-Betreuung der AT-Fallstudie, darunter die Erstellung und Anwendung eines Betriebsmodells im Fallstudiengebiet Seewinkel, Entwicklung von Maßnahmen des Naturschutzes in Agrarumweltprogrammen, Betreuung partizipativer Prozesse; Kooperation mit Projektpartner:innen zur Entwicklung eines Politikplanungsmodells auf Landschaftsebene

Zeitplan

Projektbeginn: 01.04.2023
Projektende: 31.03.2026

Projektstatus

laufend

ProjektleiterIn

Team

ZEILINGER, Julian

DI Julian Zeilinger

Agrarökonomie und Datenmanagement
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