Forschungsprojekte

BAB 066/23: Empowering Rural Communities to Act for Change - RURACTIVE (Horizon Europe Projekt)

Befähigung ländlicher Gemeinden für einen Wandel

Etwa ein Drittel der EU-Bürger (zwei Drittel in Österreich) leben in ländlichen Regionen, das BIP/Kopf bleibt dort jedoch hinter den Durchschnittswerten zurück. Die Ungleichheiten zwischen urbanen und ländlichen Gemeinden in demografischer, wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht sind Thema wissenschaftlicher Projekte und politischer Programme. Es ist notwendig, ländliche Gebiete zu befähigen, Nachteile auszugleichen und Potenziale mit innovativen Lösungen (grüne und digitale Transformation) verstärkt zu nutzen. Das Horizon Europe Projekt RURACTIVE setzt sich als Ziel, wissenschaftliche Grundlagen und Methoden zur Stützung der Entwicklung ländlicher Gemeinden zu entwickeln und diese auch in den Dynamos (Pilotregionen) umzusetzen.

Zielsetzung

RURACTIVE zielt darauf ab, einen gerechten und nachhaltigen Wandel in ländlichen Gebieten zu fördern, indem intelligente, gemeinschaftsgeführte, maßgeschneiderte, ortsbezogene und integrative Lösungen innerhalb lokaler „Multi-Actor Rural Innovation Ecosystems“ in 12 Dynamos erarbeitet und getestet werden. RURACTIVE soll das Innovationspotenzial ländlicher Gemeinden freisetzen, indem es sich mit sechs integrierten Treibern für die ländliche Entwicklung befasst: multimodale Mobilität, Energiewende, Agrar- und Ernährungswirtschaft und Agrarökologie, Kultur und kulturelle Innovation, Gesundheit und Wohlbefinden sowie naturnaher und kultureller Tourismus. Dabei werden transversale Themen wie Klimaschutz und -anpassung, biologische Vielfalt sowie soziale Gerechtigkeit und Integration eingebunden.

RURACTIVE strebt an, vorhandenes Wissen über intelligente Lösungen verfügbar zu machen, verschiedene Formen der Innovation anzusprechen sowie die Kapazitäten und Fähigkeiten ländlicher Gemeinschaften zu stärken. Oberstes Ziel ist es, die Akteur:innen der ländlichen Gemeinden sowie die politischen Entscheidungsträger:innen in die Lage zu versetzen, bessere Strategien, Initiativen und politische Maßnahmen zu entwickeln, die den Übergang zu einer nachhaltigen Entwicklung der ländlichen Gemeinden fördern, indem das Verständnis für die verschiedenen ländlichen Funktionen, Merkmale und Zukunftsszenarien der ländlichen Regionen, ihrer Potenziale und Herausforderungen verbessert wird.

Die BAB fungiert über die vier Projektjahre als Schnittstelle zwischen den wissenschaftlichen Arbeiten und Vorgaben der universitären Projektpartner und deren Umsetzung in der österreichischen Beispielsregion Südburgenland -österreichischer Projektpartner ist die Wirtschaftsagentur Burgenland/WAB). Die Schwerpunktthemen im Südburgenland werden Mobilität, Natur- und Kulturtourismus sowie Nahrungsmittelproduktion und Agrarökologie sein.

Stand der Arbeiten

Das Projekt RURACTIVE startete im September 2023 mit dem Kickoff-Meeting an der Universität von Bologna. Das gegenseitige Kennenlernen der Forschungs- und Praxispartner und der intensive Austausch auf dem Kickoff-Meeting ermöglichten einen guten Überblick für die beginnenden Arbeiten im Projekt zu bekommen. In weiterer Folge wurden monatlich Steering und Dynamo Meetings online abgehalten. In den Workpackages 2 und 3 (WP) wurden die ersten Aufgaben für die Projektpartner formuliert.

Geplante Arbeiten 2024

Im Jahr 2024 beginnen die intensiven Arbeiten in WP 2 „Konzeptioneller und operationeller Rahmen für die Entwicklung ländlicher Gemeinden“ und WP 3 „Verbesserung des Lernens, Kapazitätsbildung und Wissenstransfer Ansätze für smarte ländliche Gemeinden“. Im Rahmen von WP 2 wird ein umfangreicher „Katalog mit Lösungen“ für die Gemeinde- und Regionalentwicklung erarbeitet, wobei unter Lösungen lokale Praktiken, Produkte, Prozesse, Aktionen und Initiativen im Kontext von Innovationen verstanden werden. In WP 3 werden eine Literaturanalyse sowie eine Analyse von EU-Projekten durchgeführt und danach werden die daraus entwickelten Aufgaben an die Dynamos weitergegeben. BAB und WAB werden hierfür Recherchearbeiten sowohl im Südburgenland als auch in ganz Österreich durchführen. Da das Projekt im September 2023 begonnen hat, wird es im Laufe des Projektjahres 2024 zu weiteren Konkretisierungen bezüglich der Projektarbeiten kommen.

Zeitplan

Projektbeginn: 3. Quartal 2023
Projektende: 3. Quartal 2027

 

Projektstatus

laufend

ProjektleiterIn

OEDL-WIESER, Theresia

Mag.a DI.in Dr.in Theresia OEDL-Wieser

Ländliche Sozialforschung und Bibliothek

Team

GRUENEIS, Heidelinde

DI.in Dr.in Heidelinde GRUENEIS

Berggebietsforschung und Regionalentwicklung
TAMME, Oliver

M.Sc. Oliver TAMME

Berggebietsforschung und Regionalentwicklung
WAGNER, Klaus

DI Klaus WAGNER

Berggebietsforschung und Regionalentwicklung
STELZER, Christoph

DI B.Sc. Christoph STELZER

ehemalige MitarbeiterInnen

Partner

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