Das EU Horizon Projekt sieht eine Analyse des aktuellen Anpassungsbedarfs und die Unterstützung effektiver politischer Entscheidungsprozesse im ländlichen Raum vor, um die verschiedenen Funktionen, Merkmale, Potenziale und Herausforderungen ländlicher Gebiete besser zu verstehen. Der soziale, ökologische und technologische Veränderungsbedarf ländlicher Regionen und ihre Ausrichtung auf nachhaltige Entwicklung und Resilienz stehen dabei im Mittelpunkt des Projekts.
In 14 Pilotregionen in 10 europäischen Ländern werden dazu Living Labs durchgeführt, um neue Erkenntnisse über die ländliche Vielfalt und den gesellschaftlichen Wandel zu gewinnen. Die Living Labs von RUSTIK werden neue Daten identifizieren und Methoden der Datenerhebung mit aktuellen Datenquellen kombinieren, um relevante Indikatoren zu erstellen. Das Projekt wird sich auch auf die Datenintegration und -verbreitung konzentrieren, um Informationen und Analysen für Akteur:innen und politische Entscheidungsträger:innen zugänglich und verwertbar zu machen und um die Abschätzung der Auswirkungen auf den ländlichen Raum zu verbessern. Das Hauptziel besteht darin, politische Strategien und Governance-Strukturen zu verbessern. Zu diesem Zweck sind drei aufeinanderfolgende Phasen vorgesehen: i) Situationsanalyse, ii) Experimentelle Phase mit Generierung neuer Daten und iii) politisches Lernen.
Anfang Oktober trafen sich die wissenschaftlichen Partner:innen des Projekts zum Kick-off-Meeting in Frankfurt, das von der Projektkoordination, dem Institut für Ländliche Strukturforschung (IfLS), organisiert wurde.
Ein multidisziplinäres Konsortium
Das Konsortium besteht aus insgesamt 30 Partnerorganisationen. Acht Universitäten und vier Forschungsinstitute stellen wissenschaftliches Fachwissen aus den Bereichen ländliche Entwicklung, Raumplanung und Regionalentwicklung, politische Prozessgestaltung, Klimawandel und Nachhaltigkeit zur Verfügung; zwei wissensbasierte KMU tragen mit anwendungsbereiten Technologien und Konzepten zur Projektanalyse bei; und zwei Nichtregierungsorganisationen fungieren als Vermittler zwischen wissenschaftlichen Einrichtungen und den KMU.
Lokale und regional eingebettete Partner:innen gewährleisten eine praxisorientierte Umsetzung des Projekts. Dazu gehören Partner:innen aus fünf lokalen oder regionalen öffentlichen Verwaltungen, zwei lokale Aktionsgruppen (LAGs), drei Wirtschaftsverbände und drei regionale Entwicklungsagenturen. Als österreichische Pilotregion ist die Region Oberkärnten mit dem Praxispartner Regionalverband Nockregion (RVN) vertreten und wird die besonderen Bedingungen dieser Berggebietsregion in die Projektarbeiten einbringen. Auf Grund des partizipativen Charakters des Projektes ist eine enge Zusammenarbeit der beiden österreichischen Partner (BAB und RVN) vorgesehen, um die Möglichkeiten und Ergebnisse der Beteiligung auch in den Projektergebnissen adäquat aufnehmen zu können. Zwei europäische Dachverbände, die Akteur:innen und Regionen der ländlichen Gebiete und der Bergregionen vertreten, Euromontana und die europäische LEADER-Vereinigung für ländliche Entwicklung, ELARD, sind wichtige Multiplikatoren für andere europäische Regionen und unterstützen insbesondere die Vermittlung der Ergebnisse auf EU-Ebene.
Die Bemühungen des Konsortiums werden dazu beitragen, bestehende europäische Politikinstrumente und -ansätze zu verbessern, vor allem zur Unterstützung der Umsetzung des Europäischen Green Deals, der EU-Digitalstrategie, der Europäischen Säule sozialer Rechte und der Langfristigen Vision für die ländlichen Gebiete der EU, der EU-Kohäsionspolitik, der Gemeinsamen Agrarpolitik und insbesondere des Europäischen Garantiefonds für die Landwirtschaft (EGFL).
(c) RUSTIK 2022
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