- Hoch war die Betroffenheit im persönlichen Bereich, etwa durch psychische Belastung, Homeschooling oder Quarantäne.
- Wirtschaftlich waren die meisten auf Familienarbeitskräfte zurückgreifenden Betrieben kaum direkt betroffen, über die Preisentwicklung jedoch indirekt.
- Arbeitskräftemangel und der Verlust von Absatzmärkten haben einige Betriebe in Bedrängnis gebracht.
- Unternehmen mit enger Kundenbindung und Konzentration auf lokale Versorgung konnten ihren Absatz zum Teil spürbar ausweiten und neue Kundengruppen gewinnen. Dazu mussten aber oft die Vertriebswege umgesetellt werden und Investitionen in digitale Technologien getätigt werden.
- Die COVID-19-Unterstützungsmaßnahmen der Bundesregierung haben signifikant zur Bewältigung der Krise in den untersuchten Sektoren beigetragen. Aufgrund der Fülle der Maßnahmen konnten jedoch nicht alle Optionen genutzt werden.
Lehren
- Land- und Forstwirtschaft sind immer wieder schweren Krisen ausgesetzt, seien es ungünstige Marktentwicklungen oder das Auftreten von Wetterschäden oder Schädlingsbefall. Hohes Eigenkapital stärkt die Resilienz und Krisenfestigkeit.
- Stärkung des Unternehmertums und der Eigeninitiative ist ausbaufähig, vor allem im Bereich der Vermarktung.
- Die COVID-19-Krise führte auch in der Land- und Forstwirtschaft zu einem Digitalisierungsschub. Dieser Trend bietet im Bereich der Vermarktung neue Chancen.
- Neue Techniken und Zugänge erfordern angepasste Aus- und Weiterbildung.
politische Schlussfolgerungen
- Die Resilienz der Betriebe wird durch die Agrarpolitik bereits jetzt und auch in der kommenden Reformperiode maßgeblich gestärkt.
- Die öffentliche Unterstützung durch Covid-Maßnahmen muss wohl so lange anhalten als die Covid-Krise andauert. Laufende Anpassungen sind nötig.
- Stärkung von Eigenkapital in der Wirtschaft und ausreichende Versorgung mit Fremdkapital, wenn nötig.
- Unternehmertum und Innovationsfreudigkeit muss sich wirtschaftlich lohnen.
- Digitale Infrastruktur weiter verbessern und digitale Kompetenz stärken.