Mit dem Informationsnetz landwirtschaftlicher Buchführungen (INLB) werden bereits seit Jahrzehnten ökonomische Daten von landwirtschaftlichen Betrieben gesammelt. Aufgrund der Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik mit einem Fokus auf mehr Nachhaltigkeit soll das INLB zu einem Informationsnetz zur landwirtschaftlichen Nachhaltigkeit (FSDN) erweitert werden. Die Europäische Kommission schlägt daher eine Anpassung der Grundverordnung des INLB vor. Damit soll auch die Erhebung von Daten ermöglicht werden, die der Untermauerung und des Monitorings der Ziele des Green Deals und der „Farm to Fork-Strategie“ sowie der Biodiversitätsstrategie dienen. Künftig sollen neben den bereits erhobenen mikroökonomischen Betriebsdaten auch Nachhaltigkeitsdaten erhoben werden, die Aussagen zur sozialen und umweltbezogenen Nachhaltigkeit ermöglichen.
Zielsetzung
- Bewertung der Durchführbarkeit der Erhebung von Daten auf Betriebsebene für eine Reihe von Nachhaltigkeitsthemen, z.B. zu Zielen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), der Strategie "Farm to Fork" (F2F) und der Biodiversitätsstrategien sowie andere Nachhaltigkeitsindikatoren.
- Beschreibung einer methodischen Vorgehensweise zur effizienten und effektiven Erhebung von Daten auf Betriebsebene für die oben genannten Themen.
- Erarbeitung möglicher Strategien zur Umsetzung einer gemeinsamen und harmonisierten Methode zur Erhebung von Nachhaltigkeitsdaten für alle Mitgliedstaaten, einschließlich eines Fahrplans für die Umwandlung des derzeitigen INLB in das FSDN.
Durchgeführte Arbeiten
Im Rahmen des Pilotprojekts „Converting Farm Accountancy Data Network (FAD) into Farm Sustainability Data Network (FSDN)“ wurde 2022 in Zusammenarbeit mit der Abteilung II/1 (Otto Hofer) und der LBG (Franz Fensl) einerseits der von ECORYS (Auftragnehmer der EU-Kommission) ausgeschickte Fragebogen für die „Liaison Office“ für Österreich beantwortet. Andererseits wurden in Absprache mit der LBG Interviews mit 32 Pilotbetrieben entsprechend den von ECORYS übermitteltem Auswahlplan durchgeführt.
In der zweiten Phase (Jahr 2023) wurden Fragen hinsichtlich der EDV- Infrastruktur sowie der derzeitigen Umsetzung der Datenaufnahmen für INLB in Österreich beantwortet (Fragebogen von ECORYS). Auch erfolgte eine Teilnahme an der finalen Konferenz bei der die wichtigsten Ergebnisse präsentiert wurden. Zudem wirkt die BAB bei der Beantwortung von Anfragen mit und wirkt bei der Erarbeitung von Stellungnahmen zum Thema „FSDN“ mit.
Geplante Arbeiten 2024
Im Rahmen eines FADN Committee Meetings der EK im Oktober 2023 wurde ein Folgeprojekt zur einheitlichen Kennung von landwirtschaftlichen Unternehmen und der daraus resultierenden möglichen Verknüpfung von Daten aus verschiedenen Datenquellen (IFS, INLB, INVEKOS) abgesegnet.
Die BAB wird in Abstimmung mit dem BML nach Bedarf im Folgeprojekt sowie bei der Beantwortung allfälliger Fragen und dem Verfassen von Stellungnahmen zur Erweiterung des INLB um Nachhaltigkeitsdaten mitwirken.
Daher wird die Laufzeit des genannten Projektes bis Ende 2025 verlängert.
Zeitplan
Projektbeginn: 01/2022
Projektende: 03/2025