Hubert Pfingstner
Ziel dieser Untersuchung war, die Auswirkungen eines begrenzten Stickstoff- und Fungizideinsatzes auf Betriebsorganisation und Einkommen landwirtschaftlicher Betriebe zu ermitteln.
Dabei wurden einerseits staatliche Maßnahmen beurteilt, die auf eine Reduktion des Handelsdünger- und Pflanzenschutzmitteleinsatzes abzielen; anderseits wurde gezeigt, welche Reaktionsmöglichkeiten auf diese Begrenzungen die Landwirte haben, um die Einkommensverluste möglichst gering zu halten. Abschließend wurden noch Möglichkeiten erörtert, wie der Landwirt selbst den Produktionsmitteleinsatz drosseln kann.
Zunächst wurden die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für den Produktionsmitteleinsatz dargestellt. Die Preisentwicklung bei den Handelsdüngern ist vor allem durch die starken Preissteigerungen in den Jahren 1981 und 1982 bei Stickstoff und Phosphat gekennzeichnet. Die Pflanzenschutzmittelpreise verzeichneten dagegen seit 1976 einen leichten Rückgang. Die Preise für Getreide stiegen seit 1976 leicht an; die Zuckerrübenpreise erhöhten sich kräftig, während die Kartoffelpreise relativ stark fielen. Die Belieferung der Landwirtschaft mit Stickstoffdüngern veränderte sich von 1976-1983 nur wenig, der Einsatz von Phosphat-Einzeldünger und auch der von Kali verringerte sich, während die Mehrnährstoffdünger schon fast die Hälfte der gesamten Düngerlieferung umfassen.
Bei der Düngungsintensität kommt zum Ausdruck, daß der Stickstoffverbrauch 1981/82 mit 60,9 kg/ha den bisher höchsten Wert erreichte, der Phosphat- und der Kaliaufwand/ha waren im Jahr 1969/70 am höchsten. Im internationalen Vergleich liegt Österreich sowohl beim Stickstoff- als auch beim Phosphat- und Kaliaufwand je ha im Schlußfeld der westeuropäischen Länder. Beim Pflanzenschutzmittelaufwand gab es eine beträchtliche Erhöhung der eingesetzten Menge. Auch die Produktivitätsentwicklung war beachtlich: Die Hektarerträge erhöhten sich von 1963-1983 bei Weizen um 64 %, bei Roggen um 59 %, bei Gerste um 48 %, bei Hafer um 57 %, bei Körnermais um 86 %, bei Kartoffeln um 23 %, bei Zuckerrüben um 31 % und bei Wein um 44 %.