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FB12: Agrarpolitik in Norwegen

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Josef Krammer

Das Ziel vorliegender Arbeit ist es nicht, im Ausland entwickelte agrarpolitische Modelle auf Österreich übertragen zu wollen - dazu sind die Ausgangsbedingungen zwischen Norwegen und Österreich zu unterschiedlich: Die österreichische Landwirtschaft erzeugt bei fast allen wesentlichen Produkten Überschüsse, die nur mit erheblichen Verwertungskosten im Ausland abgesetzt werden können. Die norwegische Landwirtschaft ist, außer bei Milch und Fleisch, nicht in der Lage, den Inlandsbedarf zu decken; die hohen Abschöpfungen auf Brotgetreide und Futtermittelimporte ermöglichten es Norwegen eine Agrarpolitik des wirtschaftlichen und sozialen Ausgleiches zu betreiben. Was wir von Norwegen lernen können ist, daß eine sehr differenzierte Agrarpolitik, die sehr gezielt die Methode der Preisdifferenzierung einsetzt, einen gerechten Ausgleich innerhalb der Landwirtschaft und zwischen Landwirtschaft und anderen Wirtschaftssektoren schaffen kann und - was bei uns oft bestritten wird - ohne übertriebenen Verwaltungsaufwand sehr gut funktionieren kann. Die vorliegende Arbeit soll Anstoß für eine agrarpolitische Diskussion (insbesonders über Preisdifferenzierungen und Einkommensvergleiche) sein, die bei uns erst geführt werden muß.

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