Josef Krammer, Rudolf Niessler
Alljährlich erreicht je nach Hauptproduktionsgebiet, Betriebsgröße und Erwerbsart ein unterschiedlich großer Anteil von Betrieben kein positives landwirtschaftliches Einkommen. Ein Betrieb erwirtschaftet ein negatives landwirtschaftliches Einkommen, wenn die Summe seiner Aufwendungen größer ist als sein Gesamtrohertrag. Negatives landwirtschaftliches Einkommen bedeutet nicht unbedingt auch negatives Gesamteinkommen. Hierfür muß das außerlandwirtschaftliche Erwerbs- sowie das Sozialeinkommen berücksichtigt werden. Weiters muß negatives landwirtschaftliches Einkommen selbst bei Fehlen des außerlandwirtschaftlichen Erwerbs nicht Bargeldlosigkeit bedeuten. Folgendes Beispiel möge das verdeutlichen: Ein Betrieb kann über mehrere Jahre negatives landwirtschaftliches Einkommen ausweisen aber dennoch über Bargeld verfügen, einfach indem die "Abschreibungen" konsumiert werden und von der Substanz gelebt wird.
In der folgenden Analyse werden die Betriebe mit negativen landwirtschaftlichen Einkommen nach ihren besonderen Strukturmerkmalen (Größe, Spezialisierungsgrad etc.), ihrer Aufwandsund Rohertragsstruktur, der Kompensation des negativen landwirtschaftlichen Einkommens durch Nebenerwerbseinkommen und Sozialeinkommen und der Schwankung des landwirtschaftlichen Einkommens im Zeitablauf analysiert. Die ausgewerteten Buchführungsergebnisse entstammen keiner Zufallsstichprobe. Quantitative Schlüsse auf die Grundgesamtheit sind daher nur sehr beschränkt möglich.