Der ländliche Raum dünnt in Österreich zusehends aus. Betroffen davon ist, neben dem Verlust der Nahversorgung, der reduzierten Bahn- und Buskurse und der Zusammenlegung von Volksschulen, vor allem das lokale Filialnetz der Post. Mit Ende des Jahres 2007 sollen weitere 19 Filialen aufgelassen werden. Die Studie der Bundesanstalt für Bergbauernfragen analysiert die Auswirkungen der Schließungswelle auf die Postversorgung.
Im Zeitraum 2002 bis 2005 wurden 951 oder 42 % aller Postfilialen aus „Unwirtschaftlichkeit“ zugesperrt. In vielen ländlichen Gemeinden bestehen keine Postfilialen mehr, was viele Bewohner dazu zwingt viele Kilometer zu fahren um ein Paket oder ähnliches aufzugeben. Aufgezeigt wird auch, dass beispielsweise nur jeder fünfte aufgelassene Standort durch einen Postpartner (meist den örtlichen Nahversorger) ersetzt wurde.
Die Steiermark ist jenes Bundesland mit der nunmehr schlechtesten Postversorgung. Im gesamten Bezirk Knittelfeld beispielsweise, kommt auf die verbliebenen drei Poststandorte eine Fläche von je 192 km² (oder rund 10.000 EinwohnerInnen). Insgesamt am stärksten vom Rückbau betroffen, sind strukturschwache, periphere Regionen und das Berggebiet. In den Landeshauptstädten und in Wien ist hingegen eine gleichbleibende Versorgung festzustellen.
Der öffentliche Versorgungsauftrag der Post (Universaldienstverordnung 2002) besteht in der flächendeckenden Ausstattung mit Postfilialen, ohne jedoch verbindliche Kriterien (Filiale je Fläche, Einwohner) vorzugeben. Die Studie gibt Beispiele dafür, dass in anderen europäischen Ländern die regionale Versorgung differenzierter geregelt ist, als hierzulande.