Die Infrastruktur im ländlichen Raum ist in Gefahr. In den letzten Jahren gab es in einigen Bereichen (z.B. Post, Nebenbahnen) Rückbautendenzen. Lebensbedingungen und Lebensqualität im ländlichen Raum hängen jedoch wesentlich von der lokalen und reginalen "infrastrukturellen Grundversorgung" ab. Unter dem Vorzeichen von Deregulierung und Privatisierung werden in den letzten Jahren mehr und mehr betriebswirtschaftliche Effizienzkriterien bestimmend. Ein ungünstiges Kosten-Leistungsverhältnis im ländlichen Raum erfordert daher begleitend politische Kriterien für Mindeststandards der Grundversorgung.
Im Forschungsprojekt wurde eine gesamtösterreichische Bestandsaufnahme der Bereiche Nahversorgung mit Gütern und Dienstleistungen des täglichen Gebrauchs, Post, Bildungs- und Betreuungseinrichtungen, gesundheitliche Infrastruktur und öffentlicher Personennahverkehr vorgenommen und die regionale Verteilung dargestellt und analysiert. Mit Hilfe qualitativer Interviews in zwei stierischen Gemeinden (Weißenbach/Enns, Radmer) wurde die Auswirkung der Infrastrukturentwicklung auf den Lebensalltag der Bevölkerung untersucht.