Seit der Einführung von Fördermaßnahmen für die Bergbauernbetriebe in den 70er Jahren ist die Feststellung der Erschwernisverhältnisse der landwirtschaftlichen Betriebe in Österreich zu einem bedeutenden Thema der Agrarpolitik geworden. Dabei wurde stets eine betriebs-individuelle Festlegung der Erschwernisse landwirtschaftlicher Betriebe vollzogen.
Die Einteilung der Bergbauern“zonierung“, die keine räumlichen Gebiete sondern Kategorien der Erschwernis der Bergbauernbetriebe bezeichnete, hat bewusst auf Vorarbeiten der Erschwernisklassifikation aus den 50er Jahren Bezug genommen und, angesichts des raschen Umsetzungsanspruches, ein vereinfachtes Einteilungssystem kreiert.
Die Einteilung der Bergbauernbetriebe in 4 Erschwerniskategorien wurde angesichts der sich rasant entwickelnden technischen Möglichkeiten ab dem Ende der 80er Jahre überarbeitet. Ziel war eine detaillierte Erfassung der individuellen Erschwernissituation mit Hilfe moderner Methoden der Photogrammetrie (Luftbildauswertung) und EDV-Verfahren. Diese Arbeiten wurden im Rahmen der Arbeiten der „Bundeskommission für die Erhebung und Bewertung der Erschwernisverhältnisse der Bergbauernbetriebe“ (BUKO) konzipiert und in technischer Hinsicht v.a. durch ein flächendeckendes Befliegungsprogramm des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen (BEV) im Laufe der 90er Jahre unterstützt (Bacher u.a. 1997).
Die Diskussion der Erfassung der Erschwernisverhältnisse hat sich jedoch nicht auf eine Erhebung der individuellen Situation beschränkt, sondern diese in einem umfassenden Zusammenhang diskutiert. Die Hauptbereiche der Erschwernis wurden deshalb mittels Kriterien aus den folgenden 3 Bereichen erarbeitet:
- Innere Verkehrslage (IVL)
- Äußere Verkehrslage (AVL)
- Klima und Boden (KLIBO)
Aufgrund des im Rahmen der BUKO-Arbeitsgruppe erstellten Bewertungsschemas für die Erhebungsmerkmale des Neuen Berghöfekatasters wird deutlich, dass den produktionstechnischen Erschwernissen, die in den Kriterien der Inneren Verkehrslage zum Ausdruck kommen, größte Bedeutung beigemessen wird (vgl. Bewertungsschema, Anhang 1). Durch die Einbeziehung einer Reihe weiterer Kriterien der Äußeren Verkehrslage und aus dem Bereich Boden und Klima soll die Vielschichtigkeit der Probleme der Bergbauern in einer umfassenden Weise berücksichtigt werden.
Die hier präsentierten Arbeiten konzentrieren sich auf die Erfassung der Situation der regionalen Lage des Betriebes, welche einen Teilaspekt des Bereichs Äußere Verkehrslage abdeckt. Die dabei verwendeten Kriterien und Berechnungsmethoden greifen bewusst auf allgemein verfügbare statistische Indikatoren zurück, die in der regionalpolitischen Diskussion immer wieder zur Charakterisierung von räumlichen Entwicklungsproblemen verwendet werden. Diese Darstellung ist auch dazu gedacht, die Nachvollziehbarkeit der Verwendung der gewählten Indikatoren und der Berechnungsmethodik zu erhöhen.
Die hier vorliegende Publikation fasst bewusst die Endergebnisse der im Rahmen der BUKO wiederholt überarbeiteten Berechnungen der Indikatoren für den Bereich der regionalen Lage zusammen und bietet mit den Kartendarstellungen einen Überblick über die Situation der verwendeten Kennziffern. Es soll daraus auch die Streuung und Verteilung der Indikatoren auf das gesamte Bundesgebiet Österreichs sichtbar werden und die Aussagekraft der Indikatoren zur regionalen Lage unterstützt werden.