Bundesanstalt für Agrarwirtschaft und Bergbauernfragen

Raumgliederungen

Zur Verbesserung der Aussagekraft der landwirtschaftlichen Statistik werden für Österreich folgende Raumgliederungen verwendet:

Almregionen im Projekt ALP-Austria

Das Forschungsprojekt Alp Austria (Nr. 1364) wurde vom Lebensministerium und den Bundesländern mit dem Ziel beauftragt, einen Beitrag zur Erhaltung der Almen in Österreich durch Aufrechterhaltung und Entwicklung der landwirtschaftlichen Nutzung zu leisten. Das Projekt wurde vom eb&p Umweltbüro in Klagenfurt koordiniert, zusätzliche Bearbeitungen erfolgen durch die Bundesanstalt für Agrarwirtschaft, die Bundesanstalt für Alpenländische Landwirtschaft und die Universität für Bodenkultur, jeweils in enger Abstimmung mit den Alminspektoren der Bundesländer. Informationen zum Gesamtprojekt gibt es auch auf www.almwirtschaft.com.

Im Modul 4 des Projektes wurde von der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft eine Abgrenzung von Almregionen durchgeführt, um eine regionale Analyse der Almwirtschaft zu ermöglichen (Ist-Zustand, Strukturwandel, Stärken, Schwächen) und um darauf aufbauend regionsspezifische Almentwicklungspläne mit Hinweisen auf Strategien und Instrumente zu erstellen. Ziel war es daher, Almregionen abzugrenzen, die in sich ähnlich strukturiert sind und in den letzten Jahren eine ähnliche regional- und speziell land- und almwirtschaftliche Entwicklung durchgemacht haben.

In mehreren Diskussionsrunden mit den mit der lokalen Situation vertrauten Alminspektoren der Bundesländer, wurden die wichtigsten Indikatoren zur Regionsabgrenzung bestimmt. Es wurde festgelegt, jene Gemeinden in die Almregionen zu integrieren, die nach INVEKOS 2002 Almfutterflächen aufweisen. Die wichtigste regionale Differenzierung sollte jene nach dem Anteil des gealpten Milchviehs sein, untergeordnetes Kriterium sollte die Bewirtschaftungsart der Almen (einzeln oder gemeinschaftlich) sein. In Zweifelsfällen wurde die geographische Lage als Kriterium herangezogen, um möglichst räumlich geschlossene Regionen zu erhalten. Kleinräumig konnten 22 Almregionen identifiziert werden, die sich zu 4 Almhauptregionen zusammenfassen lassen.

 

Landwirtschaftliche Haupt- und Kleinproduktionsgebiete

Auf Basis früherer Abgrenzungen von landwirtschaftlichen Haupt- und Kleinproduktionsgebieten (Steden und Schmittner 1951, Schwackhöfer 1966) wurde 1990 eine Neuabgrenzung durchgeführt (Schriftenreihe der Bundesanstalt Nr. 61 und 62, Wagner 1990). Die Gebietsgliederung Österreichs nach nunmehr 8 Hauptproduktionsgebieten und 87 Kleinproduktionsgebieten dient der Verbesserung der Aussagekraft der Agrarstatistik, da die herkömmlichen Verwaltungsgrenzen (Bezirke, Bundesländer) oftmals aus landwirtschaftlicher Sicht heterogene Gebiete zusammenfassen oder auch homogene Gebiete zerteilen. Die Abgrenzung (Zusammenfassung von politischen Gemeinden) erfolgte nach naturräumlichen Grundlagen wie Hangneigung und Seehöhe und nach Betriebsmerkmalen wie Betriebsformen (Schriftenreihe Nr. 50 Betriebsklassifikation Binder, Pfingstner) und Betriebsgrößen.

Verwendung finden die Haupt- und Kleinproduktionsgebiete z.B. in der Beschreibung der Lage der Landwirtschaft im Grünen Bericht des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Tabellen des Grünen Berichtes, Kapitel 4. Auswertungsergebnisse von Buchführungsbetrieben) oder in verschiedenen Forschungsprojekten mit regionalen Strukturuntersuchungen. Die Finanzlandesdirektionen verwenden die Produktionsgebiete in modifizierter Form bei der Auswahl von Vergleichsbetrieben zur steuerlichen Bewertung des landwirtschaftlichen Vermögens.

Alle auf Gemeindeebene vorliegenden Statistiken können nach Klein- bzw. Hauptproduktionsgebieten aggregiert werden.


 

Landwirtschaftliche Lagen

Um den statistischen Anforderungen seit dem EU-Beitritt Österreichs gerecht zu werden, wurden von Wagner 1996 3 landwirtschaftliche Lagen auf Basis der NUTS III Regionen abgegrenzt. Abgrenzungskriterien waren, wie bei den landwirtschaftlichen Haupt- und Kleinproduktionsgebieten (LINK), Seehöhe, Hangneigung sowie die Betriebsformen (Betriebsklassifikation Binder, Pfingstner) und Betriebsgrößen. Aufgrund der Zusammenfassung der größeren statistischen Einheiten NUTS III, ist bei den landwirtschaftlichen Lagen ein höheres Generalisierungsniveau gegeben als bei den landwirtschaftlichen Produktionsgebieten.

Verwendung finden die landwirtschaftlichen Lagen z.B. in der Beschreibung der Lage der Landwirtschaft im Grünen Bericht des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft oder in verschiedenen Forschungsprojekten mit regionalen Strukturuntersuchungen.

Alle auf Gemeinde- oder NUTS III Ebene vorliegenden Statistiken können nach landwirtschaftlichen Lagen aggregiert werden.

 

NUTS-Gliederung Österreichs

NUTS (Nomenclature des Units Territoriales Statistiques) ist eine hierarchisch gegliederte Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik der Europäischen Union. Es gibt formal drei Ebenen: NUTS 1: Regionen der Europäischen Gemeinschaften (in Österreich 3), NUTS 2: Grundverwaltungseinheiten (in Österreich 9 Bundesländer), NUTS 3: Unterteilungen der Grundverwaltungseinheiten (in Österreich 35, meist zusammengefasste Politische Bezirke, in manchen Fällen auch Gerichtsbezirke). Die NUTS Gliederung Österreichs wurde in den Jahren 1991 /1992 unter Federführung der Statistik Austria (NUTS-Einheiten) erstellt.

 

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