Homehttps://bab.gv.at/index.php2024-03-28T18:19:44+01:00Joomla! - Open Source Content ManagementBAB Report 008: Preisportal – Entwicklung, Umsetzung und Betrieb einer Website zur Gewährleistung von Preistransparenz2024-01-31T15:06:28+01:002024-01-31T15:06:28+01:00https://bab.gv.at/index.php?option=com_content&view=article&id=2300:bab-report-008-preisportal-entwicklung-umsetzung-und-betrieb-einer-website-zur-gewaehrleistung-von-preistransparenz&catid=139&lang=de&Itemid=215Michaela Hagermichaela.hager@bab.gv.at<div class="feed-description"><p><strong>Arbeitspaket 1</strong></p>
<p>Das Preisportal bietet eine Sammlung aktueller, in der Vergangenheit beobachteter und für die Zukunft erwarteter Preise wichtiger Agrar- und Forstgüter sowie ausgewählter Betriebsmittel. Es wurde unter Einbindung von Nutzer:innen entwickelt, umgesetzt, getestet und verbessert. Das Preisportal wird von der <span class="highlight">BAB</span> bereitgestellt und gewartet sowie seitens der beteiligten Organisationen (AMA, <span class="highlight">BAB</span>, LK Niederösterreich, LK Österreich, LK Steiermark, WIFO) mit Daten befüllt. Auch nach Abschluss des ROBVEK-Projekts wird das Preisportal gewartet und mit aktuellen Daten befüllt. Es stellt für verschiedenen Nutzer:innengruppen – darunter landwirtschaftliche Betriebe, Beratung, öffentliche Verwaltung, Forschung, Bildung – eine übersichtliche Informationsgrundlage bereit. Das Preisportal umfasst die Bereiche Datenbank, Datentransformationen, Schnittstellen und Online-Anwendung:</p>
<ul>
<li>Die Datenbank enthält den Datenbestand der mittlerweile abgelösten Seite www.landnutzung.at/preise.html, relevante Daten aus dem <span class="highlight">BAB</span>-Datenpool, relevante Daten aus öffentlich zugänglichen Quellen, von Datenlieferanten über Schnittstellen eingepflegt Rohdaten, (z.B. technisch) aufbereitete Daten sowie Metadaten. Die Datenbank stellt Informationen für die Benutzeroberfläche bereit.</li>
<li>Im Bereich Datentransformationen werden Rohdaten aufbereitet und aggregiert, Daten validiert und Daten aus verschiedenen Quellen kombiniert.</li>
<li>Die Schnittstellen können zu ROBVEK-Projektende nur von den Datenlieferanten genutzt werden. Sie dienen der Einpflege von Daten in die Datenbank (über frei definierbare Datenpipelines) und dem Auslesen von Daten aus der Preisdatenbank (über Webservice).</li>
<li>Die Online-Anwendung steht allen Nutzer:innen zur Verfügung unter <a href="https://preise.agrarforschung.at/">https://preise.agrarforschung.at/</a> zur Verfügung. Die Benutzeroberfläche ist in die Abschnitte Tierische Produkte, Pflanzliche Produkte, Holz und Holzprodukte, Preisindizes und Betriebsmittel untergliedert. Die Preisinformationen werden in Form interaktiver Grafiken bereitgestellt, die auch lokal abgespeichert werden können. Die in den Grafiken hinterlegten Daten können lokal abgespeichert und bearbeitet werden.</li>
</ul></div><div class="feed-description"><p><strong>Arbeitspaket 1</strong></p>
<p>Das Preisportal bietet eine Sammlung aktueller, in der Vergangenheit beobachteter und für die Zukunft erwarteter Preise wichtiger Agrar- und Forstgüter sowie ausgewählter Betriebsmittel. Es wurde unter Einbindung von Nutzer:innen entwickelt, umgesetzt, getestet und verbessert. Das Preisportal wird von der <span class="highlight">BAB</span> bereitgestellt und gewartet sowie seitens der beteiligten Organisationen (AMA, <span class="highlight">BAB</span>, LK Niederösterreich, LK Österreich, LK Steiermark, WIFO) mit Daten befüllt. Auch nach Abschluss des ROBVEK-Projekts wird das Preisportal gewartet und mit aktuellen Daten befüllt. Es stellt für verschiedenen Nutzer:innengruppen – darunter landwirtschaftliche Betriebe, Beratung, öffentliche Verwaltung, Forschung, Bildung – eine übersichtliche Informationsgrundlage bereit. Das Preisportal umfasst die Bereiche Datenbank, Datentransformationen, Schnittstellen und Online-Anwendung:</p>
<ul>
<li>Die Datenbank enthält den Datenbestand der mittlerweile abgelösten Seite www.landnutzung.at/preise.html, relevante Daten aus dem <span class="highlight">BAB</span>-Datenpool, relevante Daten aus öffentlich zugänglichen Quellen, von Datenlieferanten über Schnittstellen eingepflegt Rohdaten, (z.B. technisch) aufbereitete Daten sowie Metadaten. Die Datenbank stellt Informationen für die Benutzeroberfläche bereit.</li>
<li>Im Bereich Datentransformationen werden Rohdaten aufbereitet und aggregiert, Daten validiert und Daten aus verschiedenen Quellen kombiniert.</li>
<li>Die Schnittstellen können zu ROBVEK-Projektende nur von den Datenlieferanten genutzt werden. Sie dienen der Einpflege von Daten in die Datenbank (über frei definierbare Datenpipelines) und dem Auslesen von Daten aus der Preisdatenbank (über Webservice).</li>
<li>Die Online-Anwendung steht allen Nutzer:innen zur Verfügung unter <a href="https://preise.agrarforschung.at/">https://preise.agrarforschung.at/</a> zur Verfügung. Die Benutzeroberfläche ist in die Abschnitte Tierische Produkte, Pflanzliche Produkte, Holz und Holzprodukte, Preisindizes und Betriebsmittel untergliedert. Die Preisinformationen werden in Form interaktiver Grafiken bereitgestellt, die auch lokal abgespeichert werden können. Die in den Grafiken hinterlegten Daten können lokal abgespeichert und bearbeitet werden.</li>
</ul></div>BAB Report 007: Transparenz der verfügbaren Mengen von Agrargütern und Lebensmitteln in Österreich2024-01-31T15:06:21+01:002024-01-31T15:06:21+01:00https://bab.gv.at/index.php?option=com_content&view=article&id=2299:bab-report-007&catid=139&lang=de&Itemid=215Michaela Hagermichaela.hager@bab.gv.at<div class="feed-description"><p><strong>Arbeitspaket 2 - Mengentransparenz</strong></p>
<p>Ziel des AP 2 war es, anhand einer Pilotarbeit die Stoffflüsse zwischen den Akteur:innen der Wertschöpfungskette für einen ausgewählten Sektor (Schweinefleisch) zu analysieren bzw. zu visualisieren (Sankeydiagramme), Datenlücken zu identifizieren sowie die Übertragbarkeit der Darstellungsform auf andere Sektoren zu prüfen. Ausgangspunkt dafür war die mengenmäßige Betrachtung der Stoffflüsse. Darauf aufbauend wurden auch Überlegungen zur wertmäßigen Darstellung der Wertschöpfungskette angestellt. Wesentliche Arbeitsschritte umfassten die Datenbank- und Literaturrecherche, das Aufbereiten und Zusammenführen verschiedener Datensätze in einer möglichst konsistenten Form, das Schließen von Datenlücken mittels gezielter Recherchen und Expert:innenbefragungen, den Aufbau eines Datensatzes als Grundlage für die Darstellung der Stoffflüsse und die Entwicklung bzw. Umsetzung eines Stoffflussmodells als Sankey-Darstellung. Das Grundgerüst für eine möglichst durchgehende und konsistente Darstellung der Stoffflüsse bildeten die Daten aus der Versorgungsbilanz, der Außenhandelsdatenbank sowie Sonderauswertungen der Roll-AMA und Gastro-Panel-Daten. Letztere ermöglichten eine differenziertere Betrachtung nach Einkaufsquellen und Produktgruppen. Die Analyse der Datensätze verdeutlichte zudem einerseits die Notwendigkeit der Aktualisierung von Faktoren und Schätzgrößen zur Berechnung von Größen in der Versorgungsbilanz (z.B. Faktoren zur Berechnung des Anteils des Heimtierfutters, der industriellen Nutzung). Andererseits offenbarten sich größere Datenlücken, die beispielsweise den Bereich der tierischen Nebenprodukte oder die Verluste entlang der Wertschöpfungskette betreffen. Diese sollten im Rahmen weiterer Arbeiten geschlossen werden.</p>
<p><em>J. Hambrusch, M. Kohrs, T. Plankensteiner, L. Eller, S. Doppelreiter, M. Weigl, K. Heinschink, KH. Pistrich (BAB)</em><br /><em>C. Löscher, A. Da Silva Teixeira (AMA)</em></p>
<p> </p></div><div class="feed-description"><p><strong>Arbeitspaket 2 - Mengentransparenz</strong></p>
<p>Ziel des AP 2 war es, anhand einer Pilotarbeit die Stoffflüsse zwischen den Akteur:innen der Wertschöpfungskette für einen ausgewählten Sektor (Schweinefleisch) zu analysieren bzw. zu visualisieren (Sankeydiagramme), Datenlücken zu identifizieren sowie die Übertragbarkeit der Darstellungsform auf andere Sektoren zu prüfen. Ausgangspunkt dafür war die mengenmäßige Betrachtung der Stoffflüsse. Darauf aufbauend wurden auch Überlegungen zur wertmäßigen Darstellung der Wertschöpfungskette angestellt. Wesentliche Arbeitsschritte umfassten die Datenbank- und Literaturrecherche, das Aufbereiten und Zusammenführen verschiedener Datensätze in einer möglichst konsistenten Form, das Schließen von Datenlücken mittels gezielter Recherchen und Expert:innenbefragungen, den Aufbau eines Datensatzes als Grundlage für die Darstellung der Stoffflüsse und die Entwicklung bzw. Umsetzung eines Stoffflussmodells als Sankey-Darstellung. Das Grundgerüst für eine möglichst durchgehende und konsistente Darstellung der Stoffflüsse bildeten die Daten aus der Versorgungsbilanz, der Außenhandelsdatenbank sowie Sonderauswertungen der Roll-AMA und Gastro-Panel-Daten. Letztere ermöglichten eine differenziertere Betrachtung nach Einkaufsquellen und Produktgruppen. Die Analyse der Datensätze verdeutlichte zudem einerseits die Notwendigkeit der Aktualisierung von Faktoren und Schätzgrößen zur Berechnung von Größen in der Versorgungsbilanz (z.B. Faktoren zur Berechnung des Anteils des Heimtierfutters, der industriellen Nutzung). Andererseits offenbarten sich größere Datenlücken, die beispielsweise den Bereich der tierischen Nebenprodukte oder die Verluste entlang der Wertschöpfungskette betreffen. Diese sollten im Rahmen weiterer Arbeiten geschlossen werden.</p>
<p><em>J. Hambrusch, M. Kohrs, T. Plankensteiner, L. Eller, S. Doppelreiter, M. Weigl, K. Heinschink, KH. Pistrich (BAB)</em><br /><em>C. Löscher, A. Da Silva Teixeira (AMA)</em></p>
<p> </p></div>BAB Report 004: Die Bergsteigerdörfer2023-09-12T14:54:10+02:002023-09-12T14:54:10+02:00https://bab.gv.at/index.php?option=com_content&view=article&id=2268:bab-report-004-die-bergsteigerdoerfer&catid=139&lang=de&Itemid=215Michaela Hagermichaela.hager@bab.gv.at<div class="feed-description"><p>Eine Initiative des Österreichischen Alpenvereins (OeAV) als Umsetzungsprojekt der Alpenkonvention</p>
<p>Die Initiative wurde vom österreichischen Alpenverein (OeAV, Abteilung Raumplanung 2008) mit anfangs 16 Dörfern umgesetzt. Dabei war das Hauptziel die Umsetzung eines sanften, „naturnahen“ Tourismus, der u.a. ohne technische Aufstiegshilfen und Groß-Hotellerie, unter Bewahrung des dörflichen Charakters auskommt. Ursprünglich war das Projekt als ein kleines Regionalentwicklungsprojekt gedacht, dass Gemeinden alternative Entwicklungsmöglichkeiten abseits des Massentourismus eröffnen soll. Zielgruppe sind Bergsteiger:innen, Kletterer, Schitourengeher:innen etc. Im Laufe der Jahre hat sich die Initiative auf andere Alpen-Anrainerstaaten (D,CH,I,SLO) ausgedehnt. Die Kriterien der Initiative (Ausschluss-, Pflicht- und Zielkriterien) bilden ein Qualitätsversprechen für den Urlauber, weil sie die u.a. die Bewahrung der Landschafts- und Umweltqualität sicherstellen - dies im Gegensatz zum ressourcenintensiven Tourismus („overtourism“) in anderen, auch benachbarten Gemeinden, Regionen.</p>
<p>Zentraler Bestandteil der Initiative ist die Marketing-Plattform, die Homepage (<a href="https://www.bergsteigerdoerfer.org">https://www.bergsteigerdoerfer.org</a>) , der Initiative. Diese wird vom OeAV betreut und laufend aktualisiert. Es gibt es aber auch eine Reihe von Printprodukten der Initiative u.a. das Mitgliedermagazin „Bergauf“ (Auflage 312.000 Stück). Von großer Bedeutung sind auch die 123 touristischen Partnerbetriebe in den Dörfern (Pensionen, Hotels, Urlaub am Bauernhof etc.). Diese sind zumeist Familienbetriebe und stellen neben den Promotoren das Bindeglied zwischen der Leitung des OeAV in Innsbruck, den Gästen und den Promotoren dar. Ziel ist es, eine gleichmäßige, ganzjährige Auslastung und eine höhere Wertschöpfung bzw. ein gesichertes Einkommen durch die Gästebeherbergung zu erzielen. Eine große Herausforderung stellt die Etablierung der Marke „Bergsteigerdörfer“ als touristisches Alleinstellungsmerkmal dar, wobei Umfragen zeigen, dass die Bekanntheit unter den Gästen ausbaufähig ist. Gleichzeitig ist evident, dass die Initiative notwendigerweise eine touristische Nischenstrategie ist, die nur begrenzt ausbaufähig ist. Als Zielgruppe werden alpinbegeisterte Personen beschrieben. Für das Gedeihen der Initiative ist auch die Erhaltung der dörflichen Infrastruktur (Gasthäuser, Nahversorgung, Dienstleister) von Bedeutung, weil sie auch der örtlichen Bevölkerung zugutekommt. Ein wichtiger wenngleich auch kritischer Faktor ist die Mobilität, abseits des motorisierten Individualverkehrs. In mehreren Dörfern gibt es diesbezüglich Anstrengungen (z.B. Wandertaxis). Bemerkenswert ist die strukturelle Heterogenität der teilnehmenden Dörfer, die vom Ausmaß der Peripherität und sozioökonomischer Struktur abhängig ist. Typischerweise können Pfadabhängigkeiten der Entwicklung bei dieser Form des Tourismus analysiert werden. Einige Dörfer der Gründungsphase sind als ausgesprochene Alpinpioniere zu bezeichnen, die über eine reiche Alpingeschichte zurückblicken und mit dem Alpenverein eng verbunden sind. In anderen ist „sanfter Tourismus“ in Ermangelung von Alternativen, oder dem Ausbleiben von Großinvestitionen ein Entwicklungspfad. In anderen gab es Widerstand der örtlichen Bevölkerung gegen Großprojekte (Straßenprojekte, Kraftwerke, Schigebiete).</p>
<p>Zentrales Ergebnis der Befragung war, dass den jeweiligen Promotoren vor Ort große Bedeutung u.a. als Ansprechperson, Multiplikator etc. für das Gelingen der Initiative zugemessen wird. Weiters wurde es teilweise auch als Schwachpunkt gesehen, dass der Gemeindevertreter in einigen Fällen die Initiative direkt an die Tourismusverantwortlichen „übergeben“ hatte, weil damit die sektorübergreifende Komponente zu kurz kam. Dieser Umstand mag auch dazu beigetragen haben, dass die örtliche Bevölkerung oftmals zu wenig in die Initiative eingebunden ist. Auch der Bezug zur Berglandwirtschaft (als Bewirtschafter der Kulturlandschaften) ist ausbaufähig, wird jedoch gestärkt durch die Tatsache, dass 31 der 123 Partnerbetriebe „Urlaub am Bauernhof“ anbieten. Nutzungskonflikte mit Grundeigentümern, Landwirten, Jagdpächtern treten vor allem im Zusammenhang mit dem Verkehrsaufkommen („überparken“) oder der Frequenz von alpinen Steigen, Wanderwegen auf. Positiv wird die Zusammenarbeit der Initiative mit den Schutzgebietsverwaltungen beschrieben. Diese verfügen auch über die notwendige Alpinkompetenz und bieten ein Kurs- und Ausbildungsangebot vor Ort an. Insgesamt wird die Gefahr einer Intensivierung gering eingeschätzt, weil das Gästeaufkommen auch in Zusammenhang mit der vorhandenen Beherbergungsinfrastruktur limitiert ist.</p>
<p>Die Analyse der quantitativen Umfrage (T-Mona Gästebefragung) zeigt, dass der typische Gast in einem Bergsteigerdorf - signifikant höher - Natur- und Landschaft zu schätzen weiß bzw. Attribute wie naturnahe/nachhaltig, ursprünglich und gastfreundlich an seinen Aufenthaltsort vergibt. Die Urlaubenden äußern eine sehr hohe Zufriedenheit mit ihrem Aufenthalt und vergeben bessere Zufriedenheitswerte als der Durchschnitt der Gäste in anderen österreichischen Destinationen.</p></div><div class="feed-description"><p>Eine Initiative des Österreichischen Alpenvereins (OeAV) als Umsetzungsprojekt der Alpenkonvention</p>
<p>Die Initiative wurde vom österreichischen Alpenverein (OeAV, Abteilung Raumplanung 2008) mit anfangs 16 Dörfern umgesetzt. Dabei war das Hauptziel die Umsetzung eines sanften, „naturnahen“ Tourismus, der u.a. ohne technische Aufstiegshilfen und Groß-Hotellerie, unter Bewahrung des dörflichen Charakters auskommt. Ursprünglich war das Projekt als ein kleines Regionalentwicklungsprojekt gedacht, dass Gemeinden alternative Entwicklungsmöglichkeiten abseits des Massentourismus eröffnen soll. Zielgruppe sind Bergsteiger:innen, Kletterer, Schitourengeher:innen etc. Im Laufe der Jahre hat sich die Initiative auf andere Alpen-Anrainerstaaten (D,CH,I,SLO) ausgedehnt. Die Kriterien der Initiative (Ausschluss-, Pflicht- und Zielkriterien) bilden ein Qualitätsversprechen für den Urlauber, weil sie die u.a. die Bewahrung der Landschafts- und Umweltqualität sicherstellen - dies im Gegensatz zum ressourcenintensiven Tourismus („overtourism“) in anderen, auch benachbarten Gemeinden, Regionen.</p>
<p>Zentraler Bestandteil der Initiative ist die Marketing-Plattform, die Homepage (<a href="https://www.bergsteigerdoerfer.org">https://www.bergsteigerdoerfer.org</a>) , der Initiative. Diese wird vom OeAV betreut und laufend aktualisiert. Es gibt es aber auch eine Reihe von Printprodukten der Initiative u.a. das Mitgliedermagazin „Bergauf“ (Auflage 312.000 Stück). Von großer Bedeutung sind auch die 123 touristischen Partnerbetriebe in den Dörfern (Pensionen, Hotels, Urlaub am Bauernhof etc.). Diese sind zumeist Familienbetriebe und stellen neben den Promotoren das Bindeglied zwischen der Leitung des OeAV in Innsbruck, den Gästen und den Promotoren dar. Ziel ist es, eine gleichmäßige, ganzjährige Auslastung und eine höhere Wertschöpfung bzw. ein gesichertes Einkommen durch die Gästebeherbergung zu erzielen. Eine große Herausforderung stellt die Etablierung der Marke „Bergsteigerdörfer“ als touristisches Alleinstellungsmerkmal dar, wobei Umfragen zeigen, dass die Bekanntheit unter den Gästen ausbaufähig ist. Gleichzeitig ist evident, dass die Initiative notwendigerweise eine touristische Nischenstrategie ist, die nur begrenzt ausbaufähig ist. Als Zielgruppe werden alpinbegeisterte Personen beschrieben. Für das Gedeihen der Initiative ist auch die Erhaltung der dörflichen Infrastruktur (Gasthäuser, Nahversorgung, Dienstleister) von Bedeutung, weil sie auch der örtlichen Bevölkerung zugutekommt. Ein wichtiger wenngleich auch kritischer Faktor ist die Mobilität, abseits des motorisierten Individualverkehrs. In mehreren Dörfern gibt es diesbezüglich Anstrengungen (z.B. Wandertaxis). Bemerkenswert ist die strukturelle Heterogenität der teilnehmenden Dörfer, die vom Ausmaß der Peripherität und sozioökonomischer Struktur abhängig ist. Typischerweise können Pfadabhängigkeiten der Entwicklung bei dieser Form des Tourismus analysiert werden. Einige Dörfer der Gründungsphase sind als ausgesprochene Alpinpioniere zu bezeichnen, die über eine reiche Alpingeschichte zurückblicken und mit dem Alpenverein eng verbunden sind. In anderen ist „sanfter Tourismus“ in Ermangelung von Alternativen, oder dem Ausbleiben von Großinvestitionen ein Entwicklungspfad. In anderen gab es Widerstand der örtlichen Bevölkerung gegen Großprojekte (Straßenprojekte, Kraftwerke, Schigebiete).</p>
<p>Zentrales Ergebnis der Befragung war, dass den jeweiligen Promotoren vor Ort große Bedeutung u.a. als Ansprechperson, Multiplikator etc. für das Gelingen der Initiative zugemessen wird. Weiters wurde es teilweise auch als Schwachpunkt gesehen, dass der Gemeindevertreter in einigen Fällen die Initiative direkt an die Tourismusverantwortlichen „übergeben“ hatte, weil damit die sektorübergreifende Komponente zu kurz kam. Dieser Umstand mag auch dazu beigetragen haben, dass die örtliche Bevölkerung oftmals zu wenig in die Initiative eingebunden ist. Auch der Bezug zur Berglandwirtschaft (als Bewirtschafter der Kulturlandschaften) ist ausbaufähig, wird jedoch gestärkt durch die Tatsache, dass 31 der 123 Partnerbetriebe „Urlaub am Bauernhof“ anbieten. Nutzungskonflikte mit Grundeigentümern, Landwirten, Jagdpächtern treten vor allem im Zusammenhang mit dem Verkehrsaufkommen („überparken“) oder der Frequenz von alpinen Steigen, Wanderwegen auf. Positiv wird die Zusammenarbeit der Initiative mit den Schutzgebietsverwaltungen beschrieben. Diese verfügen auch über die notwendige Alpinkompetenz und bieten ein Kurs- und Ausbildungsangebot vor Ort an. Insgesamt wird die Gefahr einer Intensivierung gering eingeschätzt, weil das Gästeaufkommen auch in Zusammenhang mit der vorhandenen Beherbergungsinfrastruktur limitiert ist.</p>
<p>Die Analyse der quantitativen Umfrage (T-Mona Gästebefragung) zeigt, dass der typische Gast in einem Bergsteigerdorf - signifikant höher - Natur- und Landschaft zu schätzen weiß bzw. Attribute wie naturnahe/nachhaltig, ursprünglich und gastfreundlich an seinen Aufenthaltsort vergibt. Die Urlaubenden äußern eine sehr hohe Zufriedenheit mit ihrem Aufenthalt und vergeben bessere Zufriedenheitswerte als der Durchschnitt der Gäste in anderen österreichischen Destinationen.</p></div>BAB Report 005: Die Landwirtschaft im integrierten Hochwasserrisikomanagment2023-05-09T11:05:45+02:002023-05-09T11:05:45+02:00https://bab.gv.at/index.php?option=com_content&view=article&id=2238:bab-report-005-die-landwirtschaft-im-integrierten-hochwasserrisikomanagment&catid=139&lang=de&Itemid=215Michaela Hagermichaela.hager@bab.gv.at<div class="feed-description"><p>Die hier präsentierten Arbeiten der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft und Bergbauernfragen erfolgten im Rahmen des von der Österreichischen Akademie für Wissenschaften finanzierten und von der Universität für Bodenkultur koordinierten Projektes „PoCo-FLOOD Integrated Flood Risk Management in Mountain Areas: Assessing Sectoral Interdependencies, Conflicts and Options for Policy Coordination“. Ziele des Teilbereiches „Interaktionsfeld Landwirtschaft“ waren die Darstellung und Analyse</p>
<ul>
<li>der räumlichen Dimensionen und die differenzierte Betroffenheit und Bedeutung der landwirtschaftlichen Gebiete bezüglich Hochwasserereignissen (mittels GIS Analysen);</li>
<li>der rechtlichen Rahmenbedingungen und Instrumente im Bereich Landwirtschaft und Hochwasserrisikomanagement (mittels Literaturrecherche);</li>
<li>der Verfahrensabläufe, Rollen und Arten der Einbindung von Beteiligten bei der Umsetzung von Hochwasserschutzprojekten (mittels Interviews).</li>
</ul>
<p>Damit sollen das Bewusstsein und das Verständnis zwischen Landwirtschaft und Hochwassermanagement gestärkt werden und Optionen zur verbesserten Interaktion deutlich gemacht werden.</p>
<p>Detaillierte Analysen landwirtschaftlicher Nutzungen in Hochwasserrisikogebieten ergaben, dass in Österreich rund 246.000 ha (=7,7 % der in INVEKOS erfassten Landwirtschaftsflächen) innerhalb der Hochwasserrisikogebiet liegen, davon werden z.B. 57.200 ha als intensives Grünland genutzt, 36.000 ha sind mit Futtermais und 25.000 ha mit Winterweichweizen bebaut. Wenn man nur das Alpenkonventionsgebiet betrachtet liegen 104.000 ha der INVEKOS-Flächen in Hochwasserrisikogebieten, die Nutzungsanteile verschieben sich entsprechend der natürlichen Gegebenheiten zu Grünland- und Feldfutternutzungen. Je nach Nutzungsart ergibt sich eine sehr unterschiedliche ökonomische Betroffenheit landwirtschaftlicher Betriebe im Fall von Hochwasserereignissen – leicht ersichtlich, wenn man z.B. den Standardoutput-Koeffizienten von Körnermais (EURO 1.640,-/ha/Jahr) dem von zweimähdigen Wiesen (€340,-/ha/Jahr) gegenüberstellt (BAB, 2020). Bei Überlagerung der Hochwasserrisikogebiete mit besonders für die regionale Ernährungssicherung bedeutsamen Flächen (nach Haslmayr et al., 2018) zeigt sich, dass besonders in Berggebieten die Betroffenheit der Landwirtschaft durch Hochwasserereignisse überdurchschnittlich hoch ist, da sich hochwertige Landwirtschaftsflächen hier vorwiegend in Tallagen befinden.</p>
<p>Die rechtlichen Rahmenbedingungen im Bereich Hochwassermanagement zeigen vielfältige verbindliche Vorgaben und Instrumente seitens des Hochwassermanagements auf allen Ebenen (Hochwasserrichtline auf EU-Ebene bis zu wasserrechtlichen Bewilligungen auf lokaler Ebene). In den Vorgaben der Schutzwasserwirtschaft werden landwirtschaftliche Flächen als Retentionsräume gesehen, um höherwertige Nutzungen mit größerem Schadenspotential zu schützen, landwirtschaftliche Flächen selbst sollen nicht vor Hochwässern geschützt werden. Seitens der Landwirtschaft sind diesbezüglich das Landwirtschaftsgesetz sowie die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) relevant. Im Rahmen der GAP bestehen Fördermaßnahmen für Bewirtschaftungsformen, mit denen das Hochwasserrisiko in einem gewissen Ausmaß gemindert werden kann – diese werden laufend mit dem Nationalen Hochwasserrisikomanagementplan RMP abgestimmt. Flächen für bestimmte Hochwasserschutzprojekte werden auf Ebene privatrechtlicher Verträge gesichert, bei denen Grundeigentümer:innen ihre persönlichen Interessen vertreten. Das gesellschaftliche Interesse am Erhalt landwirtschaftlicher Flächen ist nicht Teil des Prozesses. Das österreichische Landwirtschaftsgesetz greift beim Schutz landwirtschaftlicher Flächen vor Umnutzungen kaum, da es keine spezifischen Instrumente zur Flächensicherung bietet. Indirekt ist dieser durch Instrumente der Raumplanung und Wasserwirtschaft möglich, allerdings in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich geregelt und wenig genutzt. Der Trend geht zu integriertem Hochwasserrisikomanagement und der Einbindung aller relevanter Akteure und Akteurinnen, um in einem Gewässerabschnitt bzw. Einzugsgebiet eine bestmögliche Lösung zu finden. Das im Zuge eines Hochwasserschutzprojektes verpflichtende neue Instrument der Schutzwasserwirtschaft – das Gewässerentwicklungs- und Risikomanagementkonzept (GE-RM) – bietet Potenzial zur Einbindung landwirtschaftlicher Interessen.</p>
<p>Interviews mit Beteiligten sowie Expertinnen und Experten im Fachbereich Hochwasser-Landwirtschaft verdeutlichen Konfliktpunkte zwischen den Sektoren Landwirtschaft und Hochwasserrisikomanagement. Als besonders problematisch werden dabei unterschiedliche Interessen, mangelnde Kommunikation und Koordination, Flächenverlust für die Landwirtschaft, fehlende Transparenz bei Entschädigungen, fehlender Ausgleich zwischen Ober- und Unterliegern und Aktivitäten von Widerstandsgruppen wahrgenommen.</p>
<p>Die wichtigsten Erkenntnisse der vorliegenden Arbeit sind daher, dass es aus Sicht landwirtschaftlicher Akteurinnen und Akteure notwendig ist, (1) die Rolle der Landwirtschaft und das Bewusstsein um die unterschiedliche Bedeutung von Landwirtschaftsflächen für Betriebe und die Ernährungssicherung im Rahmen von bestehenden Instrumenten in Wasserwirtschaft und Raumplanung zu stärken, (2) die Kommunikation und Koordination in Hochwassermanagementprozessen zu verbessern, (3) einen fairen Ausgleich zwischen Ober- und Unterliegern zu ermöglichen und (4) attraktive Konditionen für die landwirtschaftlichen Grundeigentümer:innen zu schaffen, die eine nachhaltige Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen betreiben.</p></div><div class="feed-description"><p>Die hier präsentierten Arbeiten der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft und Bergbauernfragen erfolgten im Rahmen des von der Österreichischen Akademie für Wissenschaften finanzierten und von der Universität für Bodenkultur koordinierten Projektes „PoCo-FLOOD Integrated Flood Risk Management in Mountain Areas: Assessing Sectoral Interdependencies, Conflicts and Options for Policy Coordination“. Ziele des Teilbereiches „Interaktionsfeld Landwirtschaft“ waren die Darstellung und Analyse</p>
<ul>
<li>der räumlichen Dimensionen und die differenzierte Betroffenheit und Bedeutung der landwirtschaftlichen Gebiete bezüglich Hochwasserereignissen (mittels GIS Analysen);</li>
<li>der rechtlichen Rahmenbedingungen und Instrumente im Bereich Landwirtschaft und Hochwasserrisikomanagement (mittels Literaturrecherche);</li>
<li>der Verfahrensabläufe, Rollen und Arten der Einbindung von Beteiligten bei der Umsetzung von Hochwasserschutzprojekten (mittels Interviews).</li>
</ul>
<p>Damit sollen das Bewusstsein und das Verständnis zwischen Landwirtschaft und Hochwassermanagement gestärkt werden und Optionen zur verbesserten Interaktion deutlich gemacht werden.</p>
<p>Detaillierte Analysen landwirtschaftlicher Nutzungen in Hochwasserrisikogebieten ergaben, dass in Österreich rund 246.000 ha (=7,7 % der in INVEKOS erfassten Landwirtschaftsflächen) innerhalb der Hochwasserrisikogebiet liegen, davon werden z.B. 57.200 ha als intensives Grünland genutzt, 36.000 ha sind mit Futtermais und 25.000 ha mit Winterweichweizen bebaut. Wenn man nur das Alpenkonventionsgebiet betrachtet liegen 104.000 ha der INVEKOS-Flächen in Hochwasserrisikogebieten, die Nutzungsanteile verschieben sich entsprechend der natürlichen Gegebenheiten zu Grünland- und Feldfutternutzungen. Je nach Nutzungsart ergibt sich eine sehr unterschiedliche ökonomische Betroffenheit landwirtschaftlicher Betriebe im Fall von Hochwasserereignissen – leicht ersichtlich, wenn man z.B. den Standardoutput-Koeffizienten von Körnermais (EURO 1.640,-/ha/Jahr) dem von zweimähdigen Wiesen (€340,-/ha/Jahr) gegenüberstellt (BAB, 2020). Bei Überlagerung der Hochwasserrisikogebiete mit besonders für die regionale Ernährungssicherung bedeutsamen Flächen (nach Haslmayr et al., 2018) zeigt sich, dass besonders in Berggebieten die Betroffenheit der Landwirtschaft durch Hochwasserereignisse überdurchschnittlich hoch ist, da sich hochwertige Landwirtschaftsflächen hier vorwiegend in Tallagen befinden.</p>
<p>Die rechtlichen Rahmenbedingungen im Bereich Hochwassermanagement zeigen vielfältige verbindliche Vorgaben und Instrumente seitens des Hochwassermanagements auf allen Ebenen (Hochwasserrichtline auf EU-Ebene bis zu wasserrechtlichen Bewilligungen auf lokaler Ebene). In den Vorgaben der Schutzwasserwirtschaft werden landwirtschaftliche Flächen als Retentionsräume gesehen, um höherwertige Nutzungen mit größerem Schadenspotential zu schützen, landwirtschaftliche Flächen selbst sollen nicht vor Hochwässern geschützt werden. Seitens der Landwirtschaft sind diesbezüglich das Landwirtschaftsgesetz sowie die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) relevant. Im Rahmen der GAP bestehen Fördermaßnahmen für Bewirtschaftungsformen, mit denen das Hochwasserrisiko in einem gewissen Ausmaß gemindert werden kann – diese werden laufend mit dem Nationalen Hochwasserrisikomanagementplan RMP abgestimmt. Flächen für bestimmte Hochwasserschutzprojekte werden auf Ebene privatrechtlicher Verträge gesichert, bei denen Grundeigentümer:innen ihre persönlichen Interessen vertreten. Das gesellschaftliche Interesse am Erhalt landwirtschaftlicher Flächen ist nicht Teil des Prozesses. Das österreichische Landwirtschaftsgesetz greift beim Schutz landwirtschaftlicher Flächen vor Umnutzungen kaum, da es keine spezifischen Instrumente zur Flächensicherung bietet. Indirekt ist dieser durch Instrumente der Raumplanung und Wasserwirtschaft möglich, allerdings in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich geregelt und wenig genutzt. Der Trend geht zu integriertem Hochwasserrisikomanagement und der Einbindung aller relevanter Akteure und Akteurinnen, um in einem Gewässerabschnitt bzw. Einzugsgebiet eine bestmögliche Lösung zu finden. Das im Zuge eines Hochwasserschutzprojektes verpflichtende neue Instrument der Schutzwasserwirtschaft – das Gewässerentwicklungs- und Risikomanagementkonzept (GE-RM) – bietet Potenzial zur Einbindung landwirtschaftlicher Interessen.</p>
<p>Interviews mit Beteiligten sowie Expertinnen und Experten im Fachbereich Hochwasser-Landwirtschaft verdeutlichen Konfliktpunkte zwischen den Sektoren Landwirtschaft und Hochwasserrisikomanagement. Als besonders problematisch werden dabei unterschiedliche Interessen, mangelnde Kommunikation und Koordination, Flächenverlust für die Landwirtschaft, fehlende Transparenz bei Entschädigungen, fehlender Ausgleich zwischen Ober- und Unterliegern und Aktivitäten von Widerstandsgruppen wahrgenommen.</p>
<p>Die wichtigsten Erkenntnisse der vorliegenden Arbeit sind daher, dass es aus Sicht landwirtschaftlicher Akteurinnen und Akteure notwendig ist, (1) die Rolle der Landwirtschaft und das Bewusstsein um die unterschiedliche Bedeutung von Landwirtschaftsflächen für Betriebe und die Ernährungssicherung im Rahmen von bestehenden Instrumenten in Wasserwirtschaft und Raumplanung zu stärken, (2) die Kommunikation und Koordination in Hochwassermanagementprozessen zu verbessern, (3) einen fairen Ausgleich zwischen Ober- und Unterliegern zu ermöglichen und (4) attraktive Konditionen für die landwirtschaftlichen Grundeigentümer:innen zu schaffen, die eine nachhaltige Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen betreiben.</p></div>BAB Report 003: KUNSTdünger – Potentiale agrarischer Kunstinitiativen in ländlichen Regionen2022-06-09T07:30:14+02:002022-06-09T07:30:14+02:00https://bab.gv.at/index.php?option=com_content&view=article&id=2178:bab-report-003-kunstduenger-potentiale-agrarischer-kunstinitiativen-in-laendlichen-regionen&catid=139&lang=de&Itemid=215Michaela Hagermichaela.hager@bab.gv.at<div class="feed-description"><p><strong>Forschungsprojekt und Forschungsbericht</strong></p>
<p>Das vierköpfige Projektteam um Karin Heinschink, Ingrid Machold und Georg Wiesinger unter der Projektleitung von Michael Groier nahm sich in einem dreijährigen Forschungsprojekt der Thematik an, welche inhaltlichen und strukturellen Ausprägungen Kunstinitiativen im ländlichen Raum haben, welche Wechselwirkungen zwischen Kunstschaffen und landwirtschaftlicher Arbeit bestehen und welche Wirkungen auf individueller, betrieblicher und regionaler Ebene von agrarischen Kunstinitiativen in ländlichen Regionen ausgehen können. Schließlich werden auch die für eine lebendige <em>Freie Kunstszene</em> notwendigen Rahmenbedingungen und Förderungsansätze diskutiert. Methodisch umgesetzt wurden die Forschungsarbeiten mittels umfangreichen Literaturrecherchen sowie Befragungsarbeiten in fünf ausgesuchten Fallstudien.</p>
<p><strong>Resümee</strong></p>
<p>Zeitgenössische Kunst- und Kulturarbeit im Rahmen agrarischer Kunstinitiativen stellen in ländlichen Regionen zwar eine Minderheit dar, können aber aufgrund ihrer besonderen Kombination von Kunst und Landwirtschaft in regionalen Netzwerken kreative Entwicklungsknoten bilden, die auf unterschiedlichen Ebenen wertvolle innovative Impulse für postmateriell-orientierte, nachhaltige Lebensperspektiven geben können.</p>
<p>Die Arbeit agrarischer Kunstinitiativen stellt einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung, Bewusstseinsbildung und Identitätsstiftung in ländlichen Regionen dar und kann bei der Umsetzung von echten Nachhaltigkeitsstrategien in kultureller, ökologischer und sozioökonomischer Hinsicht wirksam werden.</p>
<p>Da ein großer Teil der agrarischen Kunstinitiativen auf eher kleinen Landwirtschaftsbetrieben aktiv ist (bspw. Subsistenz-, Kunst- und Aussteigerhöfe), spielt für deren Zukunft auch die langfristige Sicherung nachhaltiger, kleinlandwirtschaftlicher Betriebsstrukturen eine wichtige Rolle, zu der agrarische Kunstinitiativen wiederum selbst etwas beitragen.</p>
<p>Eine zukunftsorientierte, nachhaltige Politik für den ländlichen Raum muss deshalb die vielfältigen endogenen Potentiale der Kunst offensiver nutzen und künstlerischen Aktivitäten systematisch in entsprechend adaptierte Regionalentwicklungsprogramme und -projekte integrieren, um Bewusstseins- und Veränderungsprozesse anzustoßen, das soziale und kulturelle Kapital zu stärken und damit positive sozioökonomische und ökologische Entwicklungen in ländlichen Regionen zu fördern. Damit wird ein wesentlicher Beitrag dazu geleistet, ländliche Regionen vor allem für die zukünftigen Generationen attraktiver und lebenswerter zu gestalten.</p>
<p><strong>Präsentation</strong></p>
<p>Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt <em>Agrarische Kunstinitiativen </em>wurden am 12.5.2022 an der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft und Bergbauernfragen unter dem Motto „Wissenschaft schafft Wissen, die Kunst Wirkung“ im Rahmen einer multimedialen Veranstaltung präsentiert, wobei die konzeptionelle Verschränkung der Erkenntnisebenen Wissenschaft und Kunst sowie der Kulturbereiche Kunst und Landwirtschaft den Rahmen gaben. Im Zuge einer multimadialen Ausrichtung wurden einerseits die interviewten Künstler:innen und deren Werke sowie externe Künstler:innen in die Präsentation miteinbezogen. Die Besucher:innen konnten so wissenschaftliche Ergebnisse mit ästhetischen Eindrücken zu einem besonderen Erlebnis verbinden. Als Kunstgenres waren Theater, Karbarett, Skulpturen, Gemälde, Videos und Musik präsent. Die Präsentation wurde durch ein Biobuffet und spannende Diskussionen abgerundet.</p>
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<p>{gallery}stories/Veranstaltungen/2022/kunstinitiativen{/gallery}</p></div><div class="feed-description"><p><strong>Forschungsprojekt und Forschungsbericht</strong></p>
<p>Das vierköpfige Projektteam um Karin Heinschink, Ingrid Machold und Georg Wiesinger unter der Projektleitung von Michael Groier nahm sich in einem dreijährigen Forschungsprojekt der Thematik an, welche inhaltlichen und strukturellen Ausprägungen Kunstinitiativen im ländlichen Raum haben, welche Wechselwirkungen zwischen Kunstschaffen und landwirtschaftlicher Arbeit bestehen und welche Wirkungen auf individueller, betrieblicher und regionaler Ebene von agrarischen Kunstinitiativen in ländlichen Regionen ausgehen können. Schließlich werden auch die für eine lebendige <em>Freie Kunstszene</em> notwendigen Rahmenbedingungen und Förderungsansätze diskutiert. Methodisch umgesetzt wurden die Forschungsarbeiten mittels umfangreichen Literaturrecherchen sowie Befragungsarbeiten in fünf ausgesuchten Fallstudien.</p>
<p><strong>Resümee</strong></p>
<p>Zeitgenössische Kunst- und Kulturarbeit im Rahmen agrarischer Kunstinitiativen stellen in ländlichen Regionen zwar eine Minderheit dar, können aber aufgrund ihrer besonderen Kombination von Kunst und Landwirtschaft in regionalen Netzwerken kreative Entwicklungsknoten bilden, die auf unterschiedlichen Ebenen wertvolle innovative Impulse für postmateriell-orientierte, nachhaltige Lebensperspektiven geben können.</p>
<p>Die Arbeit agrarischer Kunstinitiativen stellt einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung, Bewusstseinsbildung und Identitätsstiftung in ländlichen Regionen dar und kann bei der Umsetzung von echten Nachhaltigkeitsstrategien in kultureller, ökologischer und sozioökonomischer Hinsicht wirksam werden.</p>
<p>Da ein großer Teil der agrarischen Kunstinitiativen auf eher kleinen Landwirtschaftsbetrieben aktiv ist (bspw. Subsistenz-, Kunst- und Aussteigerhöfe), spielt für deren Zukunft auch die langfristige Sicherung nachhaltiger, kleinlandwirtschaftlicher Betriebsstrukturen eine wichtige Rolle, zu der agrarische Kunstinitiativen wiederum selbst etwas beitragen.</p>
<p>Eine zukunftsorientierte, nachhaltige Politik für den ländlichen Raum muss deshalb die vielfältigen endogenen Potentiale der Kunst offensiver nutzen und künstlerischen Aktivitäten systematisch in entsprechend adaptierte Regionalentwicklungsprogramme und -projekte integrieren, um Bewusstseins- und Veränderungsprozesse anzustoßen, das soziale und kulturelle Kapital zu stärken und damit positive sozioökonomische und ökologische Entwicklungen in ländlichen Regionen zu fördern. Damit wird ein wesentlicher Beitrag dazu geleistet, ländliche Regionen vor allem für die zukünftigen Generationen attraktiver und lebenswerter zu gestalten.</p>
<p><strong>Präsentation</strong></p>
<p>Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt <em>Agrarische Kunstinitiativen </em>wurden am 12.5.2022 an der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft und Bergbauernfragen unter dem Motto „Wissenschaft schafft Wissen, die Kunst Wirkung“ im Rahmen einer multimedialen Veranstaltung präsentiert, wobei die konzeptionelle Verschränkung der Erkenntnisebenen Wissenschaft und Kunst sowie der Kulturbereiche Kunst und Landwirtschaft den Rahmen gaben. Im Zuge einer multimadialen Ausrichtung wurden einerseits die interviewten Künstler:innen und deren Werke sowie externe Künstler:innen in die Präsentation miteinbezogen. Die Besucher:innen konnten so wissenschaftliche Ergebnisse mit ästhetischen Eindrücken zu einem besonderen Erlebnis verbinden. Als Kunstgenres waren Theater, Karbarett, Skulpturen, Gemälde, Videos und Musik präsent. Die Präsentation wurde durch ein Biobuffet und spannende Diskussionen abgerundet.</p>
<p><iframe src="//www.youtube.com/embed/C3I6W6utdQU" width="260" height="146" allowfullscreen="allowfullscreen"></iframe><iframe src="//www.youtube.com/embed/RncrNd2plII" width="260" height="146" allowfullscreen="allowfullscreen"></iframe><iframe src="//www.youtube.com/embed/RAIeDD6dEXM" width="260" height="146" allowfullscreen="allowfullscreen"></iframe><iframe src="//www.youtube.com/embed/UARK_9pgvrU" width="260" height="146" allowfullscreen="allowfullscreen"></iframe></p>
<p>{gallery}stories/Veranstaltungen/2022/kunstinitiativen{/gallery}</p></div>BAB-Report 002: Soziale Prozesse am Land2021-09-22T12:41:32+02:002021-09-22T12:41:32+02:00https://bab.gv.at/index.php?option=com_content&view=article&id=2103:bab-report-002-soziale-prozesse-am-land&catid=139&lang=de&Itemid=215Michaela Hagermichaela.hager@bab.gv.at<div class="feed-description"><p>Die Bundesanstalt für Bergbauernfragen (seit 1.1.2019 Bundesanstalt für Agrarwirtschaft und Bergbauernfragen) <a href="https://bab.gv.at/#_ftn1" name="_ftnref1"></a> führte im Zeitraum 2016 bis 2018 eine Studie durch, in der es um soziale Prozesse rund um die Integration von Asylwerbenden und –berechtigten wie auch um die Belebung lokaler und regionaler Ökonomie im ländlichen Raum ging. Hinsichtlich Betreuungstätigkeiten wurde die Begleitung von AsylwerberInnen durch das ehrenamtliche Team von „Schattendorf hilft“ sowie die ehrenamtlichen Tätigkeiten im Bezirk Neusiedl am See („Region Neusiedler See hilft“) untersucht.</p>
<p><strong>Betreuungstätigkeiten im Bereich Integration im ländlichen Raum</strong></p>
<p>In diesem Projekt wurden die erforderlichen Rahmenbedingungen und Maßnahmen zur Bewältigung der Betreuungstätigkeiten im Rahmen der so genannten „Flüchtlingskrise“ der Jahre 2015 und 2016 anhand der Gemeinde Schattendorf und einer aktiven Betreuerinnengruppe im Seewinkel analysiert.</p>
<p>Die Gemeinde Schattendorf brachte 2015 zwei Familien, ein Ehepaar und zwei Männer in privaten Häusern unter. Insgesamt zwölf Asylwerbende und zwei Asylberechtigte wurden von einer Gruppe freiwilliger HelferInnen mit unterschiedlicher Intensität betreut. Die Anzahl der ehrenamtlich tätigen Personen, überwiegend Frauen, lag bei zwanzig. Die Gemeinde engagierte darüber hinaus eine hauptamtliche Betreuungsperson.</p>
<p>Durch den Aufbau eines sozialen Netzwerks (via Rundmail und WhatsApp) konnten die AsylwerberInnen im Dorf leicht erreicht werden und ihre Bedürfnisse nach Hilfestellung befriedigt bzw. ihre Teilnahme an sozialen Aktivitäten im Dorf gewährleistet werden. Es hat sich gezeigt, wie wichtig es ist, Möglichkeiten der Begegnung zu schaffen. Die Integration von AsylwerberInnen und Asylberechtigten macht einen dafür bereitgestellten Raum für regelmäßige Begegnungen von AsylwerberInnen /-berechtigten und Einheimischen erforderlich.</p>
<p>Anhand von Interviews mit Expertinnen wie auch durch Literaturstudien wurden kulturelle Unterschiede analysiert, die für die Betreuungstätigkeit wie auch für die breite Öffentlichkeit in der Befassung mit dem Thema Flucht und Integration von Menschen aus anderen Kontinenten von Bedeutung sind.</p>
<p>Im August 2016 nahm ich als Handlungsforschende an einem Supervisionsworkshop teil, dessen Ergebnisse an die Ansprüche an ehrenamtliche Tätigkeiten von freiwilligen Helferinnen in den Forschungsbericht eingearbeitet wurden. <strong><em>Wichtigstes Ergebnis war das Erfordernis einer regelmäßigen Supervision der ehrenamtlichen BetreuerInnen</em></strong>, da die Betreuung von AsylwerberInnen eine Sozialarbeit darstellt, die von Laien durchgeführt wird. Es hat sich im Rahmen dieser Studie gezeigt, dass der Erfolg von Zusammenarbeit und ehrenamtlichen Tätigkeiten maßgeblich von einer regelmäßig stattfindenden fachkundigen Begleitung abhängt. Diese kann wie im beschriebenen Fall der Seewinkler Betreuerinnen von einer entsprechenden Organisation ehrenamtlich zur Verfügung gestellt werden. Ist dies nicht der Fall, wird empfohlen, diese durch öffentliche Gelder zu finanzieren, wie dies teilweise bereits der Fall ist.</p>
<p>Das Angebot einer Supervision ist vor allem auch deshalb erforderlich, weil sich herausstellte, dass wiederholt eine Art Helfersyndrom das Hauptmotiv dafür war, sich freiwillig in der Betreuungstätigkeit geflüchteter Menschen zu engagieren. Das bedeutet, es geht eher um die eigene Bedürftigkeit, gebraucht zu werden, als um die Bereitschaft, Menschen in Notsituationen zu helfen. Dies führte immer wieder zu Konflikten entweder mit den zu betreuenden Personen oder mit anderen BetreuerInnen.</p>
<p>Im Zusammenhang mit dieser Art von ehrenamtlicher Tätigkeit wird es wichtig sein, sich darüber hinaus mit dem Thema Traumatisierung und Posttraumatisches Belastungssyndrom (PTBS) auseinander zu setzen, da die meisten Menschen davon betroffen sind, die aufgrund widriger und bedrohlicher Umstände ihre Heimat, ihr früheres Leben und ihr persönliches menschliches Umfeld verlassen haben. Nicht zuletzt aufgrund der Gefahren, denen sie während ihrer Flucht ausgesetzt waren.</p>
<p>Durch die Erkenntnis, wie wichtig Supervisionen im Rahmen von Betreuungstätigkeiten sind, wurde im März 2017 eine Intervision mit einer Mitarbeiterin der Caritas der Diözese Eisenstadt organisiert und durchgeführt. Intervision ist die Reflexion der Arbeit in einem Team untereinander ohne Leitung eines ausgebildeten Supervisors/einer Supervisorin. Auch diese Ergebnisse wurden in die Analyse eingearbeitet. Darüber hinaus wurden Interviews mit zwei burgenländischen Expertinnen der Betreuungs- und Integrationsarbeit geführt und für den Forschungsbericht verwertet.</p>
<p>Ein geplanter Begegnungsort war der interkulturelle Garten, der im März 2016 in der Waldstraße in Schattendorf angelegt wurde. Die unentgeltliche Unterstützung von AsylwerberInnen bei der Anlage und Pflege von Gemüseanbauflächen und bei der Ernte und Verarbeitung von Obst sollte dem Integrationsprozess dienen. Zwei Asylwerber bewirtschafteten selbsttätig einen Hausgarten, der mit Erlaubnis der Vermieter genutzt werden konnte. Aufgrund mangelnden Interesses seitens der wenigen verbleibenden AsylwerberInnen und -berechtigten wurde der interkulturelle Garten nach zwei Anbausaisonen im Herbst 2017 wieder aufgelassen. Hauptgrund war, dass dieser nicht auf Wunsch der Asylwerbenden sondern von Seiten der BetreuerInnen angeboten wurde.</p>
<p><strong><em>Betreuung im Seewinkel</em></strong></p>
<p>Als eine weitere Untersuchungseinheit wurde der Verein „Region Neusiedler See hilft“ in die Studie eingebunden, deren ehrenamtliche Mitarbeiterinnen AsylwerberInnen und -berechtigte im Seewinkel betreuen. Als Handlungsforschende nahm ich an einem Supervisionsworkshop teil, durch den die grundlegenden Anliegen und Probleme der zwölf freiwilligen Betreuerinnen im Seewinkel zu meiner Kenntnis kamen.</p>
<p>Eine Gegenüberstellung zwischen den Familien und Einzelpersonen, die dezentral in Ortschaften angesiedelt wurden, und Asylwerbenden in größeren Einheiten im Seewinkel, in denen zwischen 80 und 100 vor allem junge Männer untergebracht wurden, konnte die These geprüft werden, dass die dezentrale Unterbringung von Familien oder Einzelpersonen der Unterbringung in größeren Einheiten vorzuziehen ist, da die Betreuung leichter bewerkstelligt werden kann und die Asylwerber(innen) weniger einem Gruppendruck ausgesetzt sind. Der Vorteil einer Unterbringung in Einzelhäusern bedingt einerseits eine persönlichere und gezieltere Betreuung, andererseits sind die Asylwerbenden und –berechtigten dadurch in der Lage, einen Haushalt zu führen. Dementsprechend beschäftigt fällt das Warten auf die Antwort eines Asylbescheides oder darauf, eine Arbeitsberechtigung und in weiterer Folge einen Arbeitsplatz zu bekommen, wesentlich leichter. Auch die Sprachkenntnisse werden in Dörfern leichter verbessert als in größeren Unterbringungen, da in letzteren sehr oft die Möglichkeit gegeben ist, sich in der eigenen Muttersprache (Erstsprache) zu unterhalten. Darüber hinaus ist für traumatisierte Menschen ein großes Lager mit der ständigen Anwesenheit vieler, teils ebenfalls traumatisierter Personen ein permanenter Auslöser für das Posttraumatische Belastungssyndrom. Von Vorteil sind größere Quartiere hingegen dann, wenn berücksichtigt wird, dass sich Menschen aus Asien und Afrika gerne in Gruppen aufhalten und bevorzugt unter Menschen sind.</p>
<p><strong>Regionale Ökonomie</strong></p>
<p>Seit Herbst 2015 gibt es in Schattendorf eine Gruppe von zwölf bis fünfzehn Leuten, die sich sowohl im Bereich Integration als auch nachhaltiger Lebensstil durch Konsum regionaler Produkte engagierte. Es wurden kleinere Arbeitsgruppen gebildet, die aus drei bis sechs Personen bestanden. Eine dieser Kleingruppen bildete eine Bestell-Foodcoop. Es ist nach wie vor ein wichtiges Anliegen der so genannten „Gemüsegruppe“, sich gegenseitig beim Ausbau eines nachhaltigen Lebensstils zu unterstützen, sei es durch laufende gemeinsame Bestellungen von Bioprodukten von umliegenden Bauern und Bäuerinnen, sei es durch Tausch und Schenkung von Samen und Pflänzchen wie auch von Obst und Gemüse oder sei es durch die Organisation von Veranstaltungen zum Thema Ökologie. Die Aktivitäten der so genannten „Gemüsegruppe“ in Schattendorf werden über den Projektzeitraum hinaus weitergeführt (Stand 2019).</p>
<p>Das Projekt Erforschung sozialer Prozesse zur Verbesserung der regionalen Ökonomie und der Integration von AsylwerberInnen und -berechtigten im ländlichen Raum war eingebettet in den Dorferneuerungsprozess der Gemeinde Schattendorf, bei dem das Thema Nahversorgung eine zentrale Rolle spielt. Einige Mitglieder der so genannten „Gemüsegruppe“ leiten Arbeitsgruppen im Rahmen des Dorferneuerungsprozesses.</p>
<p>Im Bereich der Forcierung der Direktvermarktung regionaler Produkte war geplant, in einer weiteren Gruppe, die sich vorerst aus sieben Frauen zusammensetzte, einen Bioladen und Veranstaltungsraum in Eisenstadt zu eröffnen und den Prozess der Entstehung dieses Vorhabens im Zeitraum eines halben Jahres 2017 in diesem Bericht zu beschreiben. Letztlich wechselte die Zusammensetzung der Gruppe. In einem neuen Team bestehend aus vier Frauen und einem Mann wurde die Genossenschaft „FreuRraum“ als Restaurant, Veranstaltungsraum und Reparaturcafé mit so genannten „Fachln“, die von Biobäuerinnen / –bauern und von HandwerkerInnen beliefert werden, bis Mitte 2019 erfolgreich umgesetzt.</p>
<p><strong>Conclusio</strong></p>
<p>Unter den Schlussfolgerungen wurden Kriterien für eine gute Zusammenarbeit und die wichtigsten Erkenntnisse für soziale Prozesse herausgearbeitet. Dazu gehört eine bewusste und hinreichende Auseinandersetzung mit dem Gruppenprozess selbst wie auch eine Klärung und Einigung auf gemeinsame Werte und Zielsetzungen. Eine gute, effiziente und erfolgreiche Zusammenarbeit beruht darüber hinaus auf eine offene und gewaltfreie Gesprächskultur, in der nach Marshall Rosenberg den anderen ihre Bedürfnisse zugestanden werden und die Berücksichtigung dieser zu einem friktionsfreieren Ablauf führen können. Es wird auf neurobiologische Forschungen Bezug genommen, wonach der Mensch auf soziale Resonanz und gegenseitige Anerkennung angelegt ist. Eine der wesentlichen Voraussetzungen für eine gute Teamarbeit ist eine ausgewogene Ich-Wir-Balance, gegenseitige Wertschätzung und ein Umgang miteinander auf Augenhöhe.</p>
<p>Eine Quintessenz dieser Studie war, es bedarf einer differenzierteren Sicht- und Gestaltungsweise der verschiedenen Formen von Arbeit, um Anliegen einer Freiwilligentätigkeit im Bereich der Integration und der (Wieder) Belebung lokaler Ökonomien am Land bewerkstelligen zu können. Solange die Erwerbsarbeit einen zentralen und zeitfüllenden Faktor des Alltags darstellt, werden ehrenamtliche und freiwillige Tätigkeiten nur ein Schattendasein führen und durch den Faktor Zeit limitiert werden.</p>
<p>Soziale Prozesse stellen einen wichtigen Forschungsgegenstand dar. Der Erfolg von Initiativen und der Partizipation von BürgerInnen im ländlichen Raum ist abhängig von der Qualität der Beziehungen der AkteurInnen wie auch vom Wissen über fördernde und hemmende Faktoren in Prozessabläufen, wie sie in diesem Forschungsbericht analysiert und dargestellt werden. Ganz besonders von solchen, die sich mit dem Aufbau einer lokalen Ökonomie und der Integration aller am Land lebenden Personen befassen. Da das gesellschaftliche Leben maßgeblich auf sozialen Prozessen beruht, sollte dieser Themenbereich in Zukunft weiterhin beforscht werden.</p></div><div class="feed-description"><p>Die Bundesanstalt für Bergbauernfragen (seit 1.1.2019 Bundesanstalt für Agrarwirtschaft und Bergbauernfragen) <a href="https://bab.gv.at/#_ftn1" name="_ftnref1"></a> führte im Zeitraum 2016 bis 2018 eine Studie durch, in der es um soziale Prozesse rund um die Integration von Asylwerbenden und –berechtigten wie auch um die Belebung lokaler und regionaler Ökonomie im ländlichen Raum ging. Hinsichtlich Betreuungstätigkeiten wurde die Begleitung von AsylwerberInnen durch das ehrenamtliche Team von „Schattendorf hilft“ sowie die ehrenamtlichen Tätigkeiten im Bezirk Neusiedl am See („Region Neusiedler See hilft“) untersucht.</p>
<p><strong>Betreuungstätigkeiten im Bereich Integration im ländlichen Raum</strong></p>
<p>In diesem Projekt wurden die erforderlichen Rahmenbedingungen und Maßnahmen zur Bewältigung der Betreuungstätigkeiten im Rahmen der so genannten „Flüchtlingskrise“ der Jahre 2015 und 2016 anhand der Gemeinde Schattendorf und einer aktiven Betreuerinnengruppe im Seewinkel analysiert.</p>
<p>Die Gemeinde Schattendorf brachte 2015 zwei Familien, ein Ehepaar und zwei Männer in privaten Häusern unter. Insgesamt zwölf Asylwerbende und zwei Asylberechtigte wurden von einer Gruppe freiwilliger HelferInnen mit unterschiedlicher Intensität betreut. Die Anzahl der ehrenamtlich tätigen Personen, überwiegend Frauen, lag bei zwanzig. Die Gemeinde engagierte darüber hinaus eine hauptamtliche Betreuungsperson.</p>
<p>Durch den Aufbau eines sozialen Netzwerks (via Rundmail und WhatsApp) konnten die AsylwerberInnen im Dorf leicht erreicht werden und ihre Bedürfnisse nach Hilfestellung befriedigt bzw. ihre Teilnahme an sozialen Aktivitäten im Dorf gewährleistet werden. Es hat sich gezeigt, wie wichtig es ist, Möglichkeiten der Begegnung zu schaffen. Die Integration von AsylwerberInnen und Asylberechtigten macht einen dafür bereitgestellten Raum für regelmäßige Begegnungen von AsylwerberInnen /-berechtigten und Einheimischen erforderlich.</p>
<p>Anhand von Interviews mit Expertinnen wie auch durch Literaturstudien wurden kulturelle Unterschiede analysiert, die für die Betreuungstätigkeit wie auch für die breite Öffentlichkeit in der Befassung mit dem Thema Flucht und Integration von Menschen aus anderen Kontinenten von Bedeutung sind.</p>
<p>Im August 2016 nahm ich als Handlungsforschende an einem Supervisionsworkshop teil, dessen Ergebnisse an die Ansprüche an ehrenamtliche Tätigkeiten von freiwilligen Helferinnen in den Forschungsbericht eingearbeitet wurden. <strong><em>Wichtigstes Ergebnis war das Erfordernis einer regelmäßigen Supervision der ehrenamtlichen BetreuerInnen</em></strong>, da die Betreuung von AsylwerberInnen eine Sozialarbeit darstellt, die von Laien durchgeführt wird. Es hat sich im Rahmen dieser Studie gezeigt, dass der Erfolg von Zusammenarbeit und ehrenamtlichen Tätigkeiten maßgeblich von einer regelmäßig stattfindenden fachkundigen Begleitung abhängt. Diese kann wie im beschriebenen Fall der Seewinkler Betreuerinnen von einer entsprechenden Organisation ehrenamtlich zur Verfügung gestellt werden. Ist dies nicht der Fall, wird empfohlen, diese durch öffentliche Gelder zu finanzieren, wie dies teilweise bereits der Fall ist.</p>
<p>Das Angebot einer Supervision ist vor allem auch deshalb erforderlich, weil sich herausstellte, dass wiederholt eine Art Helfersyndrom das Hauptmotiv dafür war, sich freiwillig in der Betreuungstätigkeit geflüchteter Menschen zu engagieren. Das bedeutet, es geht eher um die eigene Bedürftigkeit, gebraucht zu werden, als um die Bereitschaft, Menschen in Notsituationen zu helfen. Dies führte immer wieder zu Konflikten entweder mit den zu betreuenden Personen oder mit anderen BetreuerInnen.</p>
<p>Im Zusammenhang mit dieser Art von ehrenamtlicher Tätigkeit wird es wichtig sein, sich darüber hinaus mit dem Thema Traumatisierung und Posttraumatisches Belastungssyndrom (PTBS) auseinander zu setzen, da die meisten Menschen davon betroffen sind, die aufgrund widriger und bedrohlicher Umstände ihre Heimat, ihr früheres Leben und ihr persönliches menschliches Umfeld verlassen haben. Nicht zuletzt aufgrund der Gefahren, denen sie während ihrer Flucht ausgesetzt waren.</p>
<p>Durch die Erkenntnis, wie wichtig Supervisionen im Rahmen von Betreuungstätigkeiten sind, wurde im März 2017 eine Intervision mit einer Mitarbeiterin der Caritas der Diözese Eisenstadt organisiert und durchgeführt. Intervision ist die Reflexion der Arbeit in einem Team untereinander ohne Leitung eines ausgebildeten Supervisors/einer Supervisorin. Auch diese Ergebnisse wurden in die Analyse eingearbeitet. Darüber hinaus wurden Interviews mit zwei burgenländischen Expertinnen der Betreuungs- und Integrationsarbeit geführt und für den Forschungsbericht verwertet.</p>
<p>Ein geplanter Begegnungsort war der interkulturelle Garten, der im März 2016 in der Waldstraße in Schattendorf angelegt wurde. Die unentgeltliche Unterstützung von AsylwerberInnen bei der Anlage und Pflege von Gemüseanbauflächen und bei der Ernte und Verarbeitung von Obst sollte dem Integrationsprozess dienen. Zwei Asylwerber bewirtschafteten selbsttätig einen Hausgarten, der mit Erlaubnis der Vermieter genutzt werden konnte. Aufgrund mangelnden Interesses seitens der wenigen verbleibenden AsylwerberInnen und -berechtigten wurde der interkulturelle Garten nach zwei Anbausaisonen im Herbst 2017 wieder aufgelassen. Hauptgrund war, dass dieser nicht auf Wunsch der Asylwerbenden sondern von Seiten der BetreuerInnen angeboten wurde.</p>
<p><strong><em>Betreuung im Seewinkel</em></strong></p>
<p>Als eine weitere Untersuchungseinheit wurde der Verein „Region Neusiedler See hilft“ in die Studie eingebunden, deren ehrenamtliche Mitarbeiterinnen AsylwerberInnen und -berechtigte im Seewinkel betreuen. Als Handlungsforschende nahm ich an einem Supervisionsworkshop teil, durch den die grundlegenden Anliegen und Probleme der zwölf freiwilligen Betreuerinnen im Seewinkel zu meiner Kenntnis kamen.</p>
<p>Eine Gegenüberstellung zwischen den Familien und Einzelpersonen, die dezentral in Ortschaften angesiedelt wurden, und Asylwerbenden in größeren Einheiten im Seewinkel, in denen zwischen 80 und 100 vor allem junge Männer untergebracht wurden, konnte die These geprüft werden, dass die dezentrale Unterbringung von Familien oder Einzelpersonen der Unterbringung in größeren Einheiten vorzuziehen ist, da die Betreuung leichter bewerkstelligt werden kann und die Asylwerber(innen) weniger einem Gruppendruck ausgesetzt sind. Der Vorteil einer Unterbringung in Einzelhäusern bedingt einerseits eine persönlichere und gezieltere Betreuung, andererseits sind die Asylwerbenden und –berechtigten dadurch in der Lage, einen Haushalt zu führen. Dementsprechend beschäftigt fällt das Warten auf die Antwort eines Asylbescheides oder darauf, eine Arbeitsberechtigung und in weiterer Folge einen Arbeitsplatz zu bekommen, wesentlich leichter. Auch die Sprachkenntnisse werden in Dörfern leichter verbessert als in größeren Unterbringungen, da in letzteren sehr oft die Möglichkeit gegeben ist, sich in der eigenen Muttersprache (Erstsprache) zu unterhalten. Darüber hinaus ist für traumatisierte Menschen ein großes Lager mit der ständigen Anwesenheit vieler, teils ebenfalls traumatisierter Personen ein permanenter Auslöser für das Posttraumatische Belastungssyndrom. Von Vorteil sind größere Quartiere hingegen dann, wenn berücksichtigt wird, dass sich Menschen aus Asien und Afrika gerne in Gruppen aufhalten und bevorzugt unter Menschen sind.</p>
<p><strong>Regionale Ökonomie</strong></p>
<p>Seit Herbst 2015 gibt es in Schattendorf eine Gruppe von zwölf bis fünfzehn Leuten, die sich sowohl im Bereich Integration als auch nachhaltiger Lebensstil durch Konsum regionaler Produkte engagierte. Es wurden kleinere Arbeitsgruppen gebildet, die aus drei bis sechs Personen bestanden. Eine dieser Kleingruppen bildete eine Bestell-Foodcoop. Es ist nach wie vor ein wichtiges Anliegen der so genannten „Gemüsegruppe“, sich gegenseitig beim Ausbau eines nachhaltigen Lebensstils zu unterstützen, sei es durch laufende gemeinsame Bestellungen von Bioprodukten von umliegenden Bauern und Bäuerinnen, sei es durch Tausch und Schenkung von Samen und Pflänzchen wie auch von Obst und Gemüse oder sei es durch die Organisation von Veranstaltungen zum Thema Ökologie. Die Aktivitäten der so genannten „Gemüsegruppe“ in Schattendorf werden über den Projektzeitraum hinaus weitergeführt (Stand 2019).</p>
<p>Das Projekt Erforschung sozialer Prozesse zur Verbesserung der regionalen Ökonomie und der Integration von AsylwerberInnen und -berechtigten im ländlichen Raum war eingebettet in den Dorferneuerungsprozess der Gemeinde Schattendorf, bei dem das Thema Nahversorgung eine zentrale Rolle spielt. Einige Mitglieder der so genannten „Gemüsegruppe“ leiten Arbeitsgruppen im Rahmen des Dorferneuerungsprozesses.</p>
<p>Im Bereich der Forcierung der Direktvermarktung regionaler Produkte war geplant, in einer weiteren Gruppe, die sich vorerst aus sieben Frauen zusammensetzte, einen Bioladen und Veranstaltungsraum in Eisenstadt zu eröffnen und den Prozess der Entstehung dieses Vorhabens im Zeitraum eines halben Jahres 2017 in diesem Bericht zu beschreiben. Letztlich wechselte die Zusammensetzung der Gruppe. In einem neuen Team bestehend aus vier Frauen und einem Mann wurde die Genossenschaft „FreuRraum“ als Restaurant, Veranstaltungsraum und Reparaturcafé mit so genannten „Fachln“, die von Biobäuerinnen / –bauern und von HandwerkerInnen beliefert werden, bis Mitte 2019 erfolgreich umgesetzt.</p>
<p><strong>Conclusio</strong></p>
<p>Unter den Schlussfolgerungen wurden Kriterien für eine gute Zusammenarbeit und die wichtigsten Erkenntnisse für soziale Prozesse herausgearbeitet. Dazu gehört eine bewusste und hinreichende Auseinandersetzung mit dem Gruppenprozess selbst wie auch eine Klärung und Einigung auf gemeinsame Werte und Zielsetzungen. Eine gute, effiziente und erfolgreiche Zusammenarbeit beruht darüber hinaus auf eine offene und gewaltfreie Gesprächskultur, in der nach Marshall Rosenberg den anderen ihre Bedürfnisse zugestanden werden und die Berücksichtigung dieser zu einem friktionsfreieren Ablauf führen können. Es wird auf neurobiologische Forschungen Bezug genommen, wonach der Mensch auf soziale Resonanz und gegenseitige Anerkennung angelegt ist. Eine der wesentlichen Voraussetzungen für eine gute Teamarbeit ist eine ausgewogene Ich-Wir-Balance, gegenseitige Wertschätzung und ein Umgang miteinander auf Augenhöhe.</p>
<p>Eine Quintessenz dieser Studie war, es bedarf einer differenzierteren Sicht- und Gestaltungsweise der verschiedenen Formen von Arbeit, um Anliegen einer Freiwilligentätigkeit im Bereich der Integration und der (Wieder) Belebung lokaler Ökonomien am Land bewerkstelligen zu können. Solange die Erwerbsarbeit einen zentralen und zeitfüllenden Faktor des Alltags darstellt, werden ehrenamtliche und freiwillige Tätigkeiten nur ein Schattendasein führen und durch den Faktor Zeit limitiert werden.</p>
<p>Soziale Prozesse stellen einen wichtigen Forschungsgegenstand dar. Der Erfolg von Initiativen und der Partizipation von BürgerInnen im ländlichen Raum ist abhängig von der Qualität der Beziehungen der AkteurInnen wie auch vom Wissen über fördernde und hemmende Faktoren in Prozessabläufen, wie sie in diesem Forschungsbericht analysiert und dargestellt werden. Ganz besonders von solchen, die sich mit dem Aufbau einer lokalen Ökonomie und der Integration aller am Land lebenden Personen befassen. Da das gesellschaftliche Leben maßgeblich auf sozialen Prozessen beruht, sollte dieser Themenbereich in Zukunft weiterhin beforscht werden.</p></div>BAB-Report 001: Soziale Innovationen im ländlichen Raum2021-02-25T10:41:55+01:002021-02-25T10:41:55+01:00https://bab.gv.at/index.php%3Foption%3Dcom_content%26amp%3Bview%3Darticle%26amp%3Bid%3D1838%3Abab-report-001-soziale-innovationen-im-l%C3%A4ndlichen-raum%26amp%3Bcatid%3D139%26amp%3Blang%3Dde%26amp%3BItemid%3D215Michaela Hagermichaela.hager@bab.gv.at<div class="feed-description"><h3>Ergebnisse aus dem EU Horizon 2020-Projekt SIMRA und der LEADER Evaluierung</h3>
<p>Im ersten Beitrag <strong>„Solidarische Landwirtschaft als Fallbeispiel im EU Horizon 2020-Projekt SIMRA“ von Sigrid Egartner, Julia Niedermayr und Klaus Wagner (alle BAB)</strong> werden Teilergebnisse des Projektes SIMRA (Social Innovations in Marginalised Rural Areas) vorgestellt.</p>
<p>Der Schwerpunkt liegt bei den Arbeiten zur österreichischen Fallstudie „Fermentarium“ (ehem. Hawaruhof).<br /> Um die Rahmenbedingungen und theoretischen Vorgaben zu Bewertungsansätzen aus dem Horizon 2020-Projekt zu verstehen, werden die nötigen Grundlagen angeführt. Im Rahmen des Projektes wurden in 14 überwiegend europäischen Ländern marginalisierte ländliche Räume charakterisiert, eine Datenbank mit Beispielen von sozialen Innovationsprojekten angelegt, Methoden zu deren Evaluierung entwickelt, Fallstudien evaluiert und innovative Aktionen betreut sowie Empfehlungen für Entscheidungsträger erarbeitet.</p>
<p>Um eine entsprechende Evaluierungsmethode zu entwickeln, mussten erst Grundlagen definiert werden (Was ist Soziale Innovation?) und Dimensionen sowie zeitliche Abläufe erfasst werden. Danach konnten ein geeigneter Evaluierungsrahmen und entsprechende Methoden und Indikatoren festgelegt werden. Nach diesen Projektvorgaben wurde auch das „Fermentarium“ analysiert. Für diese Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) wurden die Rollenverteilung, Entwicklungspfade und Lernprozesse, Erfolgs- bzw. Misserfolgsfaktoren analysiert und daraus Empfehlungen für Entscheidungsträger abgeleitet.</p>
<p>Die befragten langjährigen ErnteteilerInnen und der befragte Landwirt weisen auf die Gemeinschaftsbildung, die Stärkung von Kooperation und regionalem Austausch und die kurzfristig höhere Einkommenssicherheit für die BetreiberInnen als positive Effekte der Solidarischen Landwirtschaft hin. Auch die Leistungen einer umweltfreundlicheren Bewirtschaftung werden eng mit der SoLaWi in Verbindung gebracht, da sich hier die Ansprüche und Vorstellungen des Landwirts und der ErnteteilerInnen decken. Es wurden aber auch eine Reihe von problematischen Aspekten thematisiert, wie die Überarbeitung der BetreiberInnen und die damit verbundene Selbstausbeutung, die mittel- und langfristig instabile finanzielle Lage der SoLaWi mangels Rücklagen und die hohe Fluktuationsrate bei einem Teil der ErnteteilerInnen. Durch den Abbau rechtlicher Hürden, die Bereitstellung finanzieller Anreize und verschiedene Informationsmaßnahmen können SoLaWi-Betriebe im Allgemeinen gefördert werden, wobei ihre Innovationskraft durch die Schaffung von Freiräumen und das Gewähren von Gestaltungsspielräumen unterstützt werden sollte. Gleichzeitig sollte die großteils ehrenamtlich geleistete Aufbauarbeit zivilgesellschaftlicher AkteurInnen wahrgenommen und wertgeschätzt und ihr Wissen in die Weiterentwicklung dieser Sozialen Innovation miteinbezogen werden.</p>
<p>Ebenfalls aus den Ergebnissen des Projektes SIMRA abgeleitet ist der Beitrag <strong>„Faktoren zur Unterstützung von Sozialer Innovation im ländlichen Raum“ von Alice Ludvig, Ivana Živojinović und Gerhard Weiß (alle Institut für Wald-, Umwelt- und Ressourcenpolitik, Universität für Bodenkultur)</strong>. Er beschäftigt sich mit der Frage, wie Politik gestaltet sein muss, um Soziale Innovationen zu unterstützen. Dabei werden anhand politikrelevanter Fälle von Sozialen Innovationen beide Richtungen der Beziehungen beleuchtet – einerseits beeinflussen Soziale Innovationen die Politikgestaltung, andererseits wirken politische Rahmenbedingungen und Vorgaben sehr unterschiedlicher Art auf die Entwicklung von Sozialen Innovationen. Die Empfehlungen für Entscheidungsträger wurden aus den Gesamtergebnissen des Projektes SIMRA abgeleitet. Demnach sollte die Innovationskraft mit möglichst unbürokratischen und auch finanziellen Mitteln unterstützt werden. Bildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten, lokale und regionale Entwicklungsinvestitionen mit verbesserter breiter gesellschaftlicher Partizipation sowie Netzwerk- und Koordinierungsaktivitäten für Projektideen sollten dabei im Vordergrund stehen.</p>
<p>Der Beitrag von <strong>Robert Lukesch (ÖAR) stellt die Projektergebnisse von „SILEA – Analyse der Potenziale Sozialer Innovation im Rahmen von LEADER 2014-20“</strong> vor. Darin wurden die Bedeutung, das Ausmaß und die Wirkung Sozialer Innovation im Rahmen der Maßnahme LEADER im Programm für ländliche Entwicklung (LE 14-20) in Öster-reich untersucht. Die Studie stützt sich auf einen vielschichtigen Methodenmix, der eine Online-Erhebung, textanaytische Verfahren, qualitative Interviews und Fokusgruppen beinhaltet. Die Ergebnisse lassen die Annahme zu, dass die methodischen Prinzipien des LEADER-Ansatzes − sofern die lokalen AkteurInnen sie bewusst und konsequent verfolgen − einen für Soziale Innovation förderlichen Rahmen bieten. Aufwändige Administration und Auflagen, die aus der Logik der Förderverwaltung resultieren, engen den Spielraum der Lokalen Aktionsgruppen hingegen ein. Demgemäß werden Handlungsempfehlungen für die Programmbehörden und für die Lokalen Aktions-gruppen formuliert, die darauf hinauslaufen, den innovativen und experimentellen Charakter des CLLD/LEADER-Ansatzes aufzufrischen und ihn über die ländliche Entwicklung hinausgehend auch in Sozial- und Regionalentwick-lungsfonds zu verankern.</p>
<p>Der Beitrag<strong> „Lokale Initiativen und transnationaler Erfahrungsaustausch in LEADER“ von Thomas Dax und Theresia Oedl-Wieser (BAB)</strong> befasst sich mit der Suche nach Wegen, mittels geeigneter regionalpolitischer Maßnahmen, auch periphere ländliche Regionen an der sozioökonomischen Entwicklung unserer Gesellschaft teilnehmen zu las-sen. In Österreich gab es bereits in den 1980er-Jahren Pilotmaßnahmen, die sich auf die Stärken und endogenen Potenziale der entlegensten Berggebiete konzentrierten. Dieser Ansatz wurde damals als „Eigenständige Regio-nalentwicklung“ konzipiert und wird, mit ähnlichen Zielsetzungen und Schwerpunkten, seit 1991 in der EU-Fördermaßnahme LEADER für die ländlichen Regionen der Europäischen Union angewandt. Seither hat der LEADER-Ansatz in fünf aufeinander folgenden Förderperioden der EU-Strukturfonds dazu beigetragen, Entwicklungsimpulse in ländlichen Regionen zu setzen, in denen aufgrund einer geringen „kritischen Masse“ neue und innovative Aktivitäten schwerer umzusetzen sind. Der Beitrag konzentriert sich auf jene zwei Aspekte, die für den Erfolg von LEA-DER von entscheidender Bedeutung sind, nämlich die zentrale Rolle der Gestaltung und Umsetzung der Lokalen Entwicklungsstrategie und die Notwendigkeit der Reflexion alternativer Sichtweisen durch den internationalen Austausch. Anhand einiger Projektbeispiele aus der Beteiligung österreichischer Lokaler Aktionsgruppen wird gezeigt, dass eigen-ständige Aktivitäten in LEADER durch die Beteiligung an der transnationalen Kooperation neue Betrachtungsweisen und damit einen Anstoß zu Sozialen Innovationen erfahren können.</p>
<p> </p></div><div class="feed-description"><h3>Ergebnisse aus dem EU Horizon 2020-Projekt SIMRA und der LEADER Evaluierung</h3>
<p>Im ersten Beitrag <strong>„Solidarische Landwirtschaft als Fallbeispiel im EU Horizon 2020-Projekt SIMRA“ von Sigrid Egartner, Julia Niedermayr und Klaus Wagner (alle BAB)</strong> werden Teilergebnisse des Projektes SIMRA (Social Innovations in Marginalised Rural Areas) vorgestellt.</p>
<p>Der Schwerpunkt liegt bei den Arbeiten zur österreichischen Fallstudie „Fermentarium“ (ehem. Hawaruhof).<br /> Um die Rahmenbedingungen und theoretischen Vorgaben zu Bewertungsansätzen aus dem Horizon 2020-Projekt zu verstehen, werden die nötigen Grundlagen angeführt. Im Rahmen des Projektes wurden in 14 überwiegend europäischen Ländern marginalisierte ländliche Räume charakterisiert, eine Datenbank mit Beispielen von sozialen Innovationsprojekten angelegt, Methoden zu deren Evaluierung entwickelt, Fallstudien evaluiert und innovative Aktionen betreut sowie Empfehlungen für Entscheidungsträger erarbeitet.</p>
<p>Um eine entsprechende Evaluierungsmethode zu entwickeln, mussten erst Grundlagen definiert werden (Was ist Soziale Innovation?) und Dimensionen sowie zeitliche Abläufe erfasst werden. Danach konnten ein geeigneter Evaluierungsrahmen und entsprechende Methoden und Indikatoren festgelegt werden. Nach diesen Projektvorgaben wurde auch das „Fermentarium“ analysiert. Für diese Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) wurden die Rollenverteilung, Entwicklungspfade und Lernprozesse, Erfolgs- bzw. Misserfolgsfaktoren analysiert und daraus Empfehlungen für Entscheidungsträger abgeleitet.</p>
<p>Die befragten langjährigen ErnteteilerInnen und der befragte Landwirt weisen auf die Gemeinschaftsbildung, die Stärkung von Kooperation und regionalem Austausch und die kurzfristig höhere Einkommenssicherheit für die BetreiberInnen als positive Effekte der Solidarischen Landwirtschaft hin. Auch die Leistungen einer umweltfreundlicheren Bewirtschaftung werden eng mit der SoLaWi in Verbindung gebracht, da sich hier die Ansprüche und Vorstellungen des Landwirts und der ErnteteilerInnen decken. Es wurden aber auch eine Reihe von problematischen Aspekten thematisiert, wie die Überarbeitung der BetreiberInnen und die damit verbundene Selbstausbeutung, die mittel- und langfristig instabile finanzielle Lage der SoLaWi mangels Rücklagen und die hohe Fluktuationsrate bei einem Teil der ErnteteilerInnen. Durch den Abbau rechtlicher Hürden, die Bereitstellung finanzieller Anreize und verschiedene Informationsmaßnahmen können SoLaWi-Betriebe im Allgemeinen gefördert werden, wobei ihre Innovationskraft durch die Schaffung von Freiräumen und das Gewähren von Gestaltungsspielräumen unterstützt werden sollte. Gleichzeitig sollte die großteils ehrenamtlich geleistete Aufbauarbeit zivilgesellschaftlicher AkteurInnen wahrgenommen und wertgeschätzt und ihr Wissen in die Weiterentwicklung dieser Sozialen Innovation miteinbezogen werden.</p>
<p>Ebenfalls aus den Ergebnissen des Projektes SIMRA abgeleitet ist der Beitrag <strong>„Faktoren zur Unterstützung von Sozialer Innovation im ländlichen Raum“ von Alice Ludvig, Ivana Živojinović und Gerhard Weiß (alle Institut für Wald-, Umwelt- und Ressourcenpolitik, Universität für Bodenkultur)</strong>. Er beschäftigt sich mit der Frage, wie Politik gestaltet sein muss, um Soziale Innovationen zu unterstützen. Dabei werden anhand politikrelevanter Fälle von Sozialen Innovationen beide Richtungen der Beziehungen beleuchtet – einerseits beeinflussen Soziale Innovationen die Politikgestaltung, andererseits wirken politische Rahmenbedingungen und Vorgaben sehr unterschiedlicher Art auf die Entwicklung von Sozialen Innovationen. Die Empfehlungen für Entscheidungsträger wurden aus den Gesamtergebnissen des Projektes SIMRA abgeleitet. Demnach sollte die Innovationskraft mit möglichst unbürokratischen und auch finanziellen Mitteln unterstützt werden. Bildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten, lokale und regionale Entwicklungsinvestitionen mit verbesserter breiter gesellschaftlicher Partizipation sowie Netzwerk- und Koordinierungsaktivitäten für Projektideen sollten dabei im Vordergrund stehen.</p>
<p>Der Beitrag von <strong>Robert Lukesch (ÖAR) stellt die Projektergebnisse von „SILEA – Analyse der Potenziale Sozialer Innovation im Rahmen von LEADER 2014-20“</strong> vor. Darin wurden die Bedeutung, das Ausmaß und die Wirkung Sozialer Innovation im Rahmen der Maßnahme LEADER im Programm für ländliche Entwicklung (LE 14-20) in Öster-reich untersucht. Die Studie stützt sich auf einen vielschichtigen Methodenmix, der eine Online-Erhebung, textanaytische Verfahren, qualitative Interviews und Fokusgruppen beinhaltet. Die Ergebnisse lassen die Annahme zu, dass die methodischen Prinzipien des LEADER-Ansatzes − sofern die lokalen AkteurInnen sie bewusst und konsequent verfolgen − einen für Soziale Innovation förderlichen Rahmen bieten. Aufwändige Administration und Auflagen, die aus der Logik der Förderverwaltung resultieren, engen den Spielraum der Lokalen Aktionsgruppen hingegen ein. Demgemäß werden Handlungsempfehlungen für die Programmbehörden und für die Lokalen Aktions-gruppen formuliert, die darauf hinauslaufen, den innovativen und experimentellen Charakter des CLLD/LEADER-Ansatzes aufzufrischen und ihn über die ländliche Entwicklung hinausgehend auch in Sozial- und Regionalentwick-lungsfonds zu verankern.</p>
<p>Der Beitrag<strong> „Lokale Initiativen und transnationaler Erfahrungsaustausch in LEADER“ von Thomas Dax und Theresia Oedl-Wieser (BAB)</strong> befasst sich mit der Suche nach Wegen, mittels geeigneter regionalpolitischer Maßnahmen, auch periphere ländliche Regionen an der sozioökonomischen Entwicklung unserer Gesellschaft teilnehmen zu las-sen. In Österreich gab es bereits in den 1980er-Jahren Pilotmaßnahmen, die sich auf die Stärken und endogenen Potenziale der entlegensten Berggebiete konzentrierten. Dieser Ansatz wurde damals als „Eigenständige Regio-nalentwicklung“ konzipiert und wird, mit ähnlichen Zielsetzungen und Schwerpunkten, seit 1991 in der EU-Fördermaßnahme LEADER für die ländlichen Regionen der Europäischen Union angewandt. Seither hat der LEADER-Ansatz in fünf aufeinander folgenden Förderperioden der EU-Strukturfonds dazu beigetragen, Entwicklungsimpulse in ländlichen Regionen zu setzen, in denen aufgrund einer geringen „kritischen Masse“ neue und innovative Aktivitäten schwerer umzusetzen sind. Der Beitrag konzentriert sich auf jene zwei Aspekte, die für den Erfolg von LEA-DER von entscheidender Bedeutung sind, nämlich die zentrale Rolle der Gestaltung und Umsetzung der Lokalen Entwicklungsstrategie und die Notwendigkeit der Reflexion alternativer Sichtweisen durch den internationalen Austausch. Anhand einiger Projektbeispiele aus der Beteiligung österreichischer Lokaler Aktionsgruppen wird gezeigt, dass eigen-ständige Aktivitäten in LEADER durch die Beteiligung an der transnationalen Kooperation neue Betrachtungsweisen und damit einen Anstoß zu Sozialen Innovationen erfahren können.</p>
<p> </p></div>FactSheet 012: Preisportal2024-01-31T14:58:26+01:002024-01-31T14:58:26+01:00https://bab.gv.at/index.php?option=com_content&view=article&id=2301:factsheet-012-preisportal&catid=138&lang=de&Itemid=215Michaela Hagermichaela.hager@bab.gv.at<div class="feed-description"><p><strong>Online-Anwendung mit Preisen von Agrargütern, Forstgütern und Betriebsmitteln</strong></p>
<p><span style="font-size: 8pt;"><em>K. Heinschink, M. Kohrs, A. Leidwein, S. Linder (Preisportal-Leitung),</em></span><br /><span style="font-size: 8pt;"><em>R. Maria, L. Mitterhuber, R. Neissl, T. Resl</em></span></p>
<p>Das Preisportal bietet für wichtige Agrargüter, Forstgüter und Betriebsmittel eine Sammlung aktueller, früherer und für die Zukunft erwarteter Preise aus unterschiedlichen Quellen. Es wurde unter Einbindung von Nutzern (betreut von der LK Oberösterreich) entwickelt, umgesetzt, getestet und verbessert. Das Preisportal wird von der BAB bereitgestellt und gewartet sowie seitens der beteiligten Organisationen (AMA, BAB, LK Niederösterreich, LK Österreich, LK Steiermark, WIFO) mit Daten befüllt. Auch nach Abschluss des ROBVEK-Projekts wird das Preisportal samt Datenbasis gewartet. Es kann verschiedenen Nutzergruppen – darunter landwirtschaftlichen Betrieben, Beratung, öffentliche Verwaltung, Forschung, Bildung – als Informationsgrundlage dienen.</p>
<p> </p></div><div class="feed-description"><p><strong>Online-Anwendung mit Preisen von Agrargütern, Forstgütern und Betriebsmitteln</strong></p>
<p><span style="font-size: 8pt;"><em>K. Heinschink, M. Kohrs, A. Leidwein, S. Linder (Preisportal-Leitung),</em></span><br /><span style="font-size: 8pt;"><em>R. Maria, L. Mitterhuber, R. Neissl, T. Resl</em></span></p>
<p>Das Preisportal bietet für wichtige Agrargüter, Forstgüter und Betriebsmittel eine Sammlung aktueller, früherer und für die Zukunft erwarteter Preise aus unterschiedlichen Quellen. Es wurde unter Einbindung von Nutzern (betreut von der LK Oberösterreich) entwickelt, umgesetzt, getestet und verbessert. Das Preisportal wird von der BAB bereitgestellt und gewartet sowie seitens der beteiligten Organisationen (AMA, BAB, LK Niederösterreich, LK Österreich, LK Steiermark, WIFO) mit Daten befüllt. Auch nach Abschluss des ROBVEK-Projekts wird das Preisportal samt Datenbasis gewartet. Es kann verschiedenen Nutzergruppen – darunter landwirtschaftlichen Betrieben, Beratung, öffentliche Verwaltung, Forschung, Bildung – als Informationsgrundlage dienen.</p>
<p> </p></div>FactSheet 011: The female face of agriculture and forestry2023-10-25T09:58:10+02:002023-10-25T09:58:10+02:00https://bab.gv.at/index.php?option=com_content&view=article&id=2278:factsheet-011-the-female-face-of-agriculture-and-forestry&catid=138&lang=de&Itemid=215Michaela Hagermichaela.hager@bab.gv.at<div class="feed-description"><p><strong>Spotlights on developments and empowerment potentials</strong></p>
<p>Since the reinforced emergence of feminist issues in the 1970s and the subsequent institutionalisation of gender-equality policy the visibility of women has also been increasing in Austrian agriculture and forestry. Not only do women in most cases shoulder the main responsibility for the household and all the latter entails but they are also playing active roles in agriculture, forestry, diversification and many other areas. In this factsheet, the gender-specific conditions and their development in terms of (i) farm labour force, (ii) farm holdership and management, (iii) discrepancies in pension and (iv) agrarian advocacy are analysed for Austria using secondary statistics. Here the situation in Austria is outlined using official statistics, e.g. Farm Structure Surveys from different years, and appropriate international references. Gender-disaggregated data brings to light concrete and tangible aspects of women's involvement in agriculture and forestry. This factsheet looks into the increase in visibility of women in agriculture and forestry in Austria, the challenges they face and the importance of accurate gender-disaggregated data.</p></div><div class="feed-description"><p><strong>Spotlights on developments and empowerment potentials</strong></p>
<p>Since the reinforced emergence of feminist issues in the 1970s and the subsequent institutionalisation of gender-equality policy the visibility of women has also been increasing in Austrian agriculture and forestry. Not only do women in most cases shoulder the main responsibility for the household and all the latter entails but they are also playing active roles in agriculture, forestry, diversification and many other areas. In this factsheet, the gender-specific conditions and their development in terms of (i) farm labour force, (ii) farm holdership and management, (iii) discrepancies in pension and (iv) agrarian advocacy are analysed for Austria using secondary statistics. Here the situation in Austria is outlined using official statistics, e.g. Farm Structure Surveys from different years, and appropriate international references. Gender-disaggregated data brings to light concrete and tangible aspects of women's involvement in agriculture and forestry. This factsheet looks into the increase in visibility of women in agriculture and forestry in Austria, the challenges they face and the importance of accurate gender-disaggregated data.</p></div>FactSheet 010: Mapping Gender: Unternehmensgründungen von Frauen in ländlichen Regionen in Österreich2023-10-18T14:37:01+02:002023-10-18T14:37:01+02:00https://bab.gv.at/index.php?option=com_content&view=article&id=2276:factsheet-010-mapping-gender-unternehmensgruendungen-von-frauen-in-laendlichen-regionen-in-oesterreich&catid=138&lang=de&Itemid=215Michaela Hagermichaela.hager@bab.gv.at<div class="feed-description"><p><strong>Eine explorative Analyse</strong></p>
<p>„Unternehmertum“ ist oft männlich konnotiert und wird mit Wachstumsstreben und Gewinnmaximierung verbunden. Frauen in ländlichen Regionen gründen jedoch oft mit anderen Motiven und können sich wenig mit diesem Bild identifizieren. Im Rahmen des Projekts „Mapping Gender“ wurde ein Blick auf die Unternehmensgründungen von Frauen im ländlichen Raum geworfen und es zeigt sich, dass diese zwar weniger sichtbar sind, aber äußerst vielfältig und relevant für die persönlichen Entwicklungen der Frauen sowie für die sozialen und ökonomischen Verhältnisse von ländlichen Räumen.</p></div><div class="feed-description"><p><strong>Eine explorative Analyse</strong></p>
<p>„Unternehmertum“ ist oft männlich konnotiert und wird mit Wachstumsstreben und Gewinnmaximierung verbunden. Frauen in ländlichen Regionen gründen jedoch oft mit anderen Motiven und können sich wenig mit diesem Bild identifizieren. Im Rahmen des Projekts „Mapping Gender“ wurde ein Blick auf die Unternehmensgründungen von Frauen im ländlichen Raum geworfen und es zeigt sich, dass diese zwar weniger sichtbar sind, aber äußerst vielfältig und relevant für die persönlichen Entwicklungen der Frauen sowie für die sozialen und ökonomischen Verhältnisse von ländlichen Räumen.</p></div>FactSheet 009: Jugend am Land und der Lockdown2023-09-26T12:13:52+02:002023-09-26T12:13:52+02:00https://bab.gv.at/index.php?option=com_content&view=article&id=2271:factsheet-009-jugend-am-land-und-der-lockdown&catid=138&lang=de&Itemid=215Michaela Hagermichaela.hager@bab.gv.at<div class="feed-description"><p>Im Rahmen der Studie Jugend am Land und Nachhaltigkeit (BAB 037/20) wurden die aufgrund der Covid-19-Lockdown-Maßnahmen ab dem Frühjahr 2020 entstandenen Herausforderungen an Jugendliche untersucht. Die Zeit war für viele geprägt von Unsicherheiten, Ängsten, Einschränkungen und wenig aussichtsreichen Zukunftsperspektiven. Abgesehen von familiären Verhältnissen und persönlicher Verfassung befinden sich Jugendliche in einem mehr oder weniger fragilen Übergangsstadium zwischen Kindheit und Erwachsensein. Daher waren sie aus Sicht der Autorin anders und zum Teil tiefergehender von den Maßnahmen betroffen.</p>
<p>Eine These dieser exemplarischen Kurzstudie war, dass sich die zusätzlichen Belastungen durch die Maßnahmen erschwerend auf junge Menschen auswirken. Wenn Jugendliche durch äußere Beschränkungen kaum oder gerade noch die Anforderungen ihres Alltags erfüllen können, wird aufgrund dieser Prägung dem Thema Nachhaltigkeit im Erwachsenenalter nur wenig Engagement eingeräumt werden. Des Weiteren wird angenommen, dass psychisch und physisch gesunde, sozial gut eingebettete, von ihrer Kreativität und ihren Aufgaben erfüllte Jugendliche sich als Erwachsene bereitwillig um das Gedeihen der natürlichen Lebenssysteme kümmern werden. Aus diesem Grund sollte das Wohlergehen der Kinder und Jugendlichen ein zentrales Anliegen jeder Gesellschaft sein.</p></div><div class="feed-description"><p>Im Rahmen der Studie Jugend am Land und Nachhaltigkeit (BAB 037/20) wurden die aufgrund der Covid-19-Lockdown-Maßnahmen ab dem Frühjahr 2020 entstandenen Herausforderungen an Jugendliche untersucht. Die Zeit war für viele geprägt von Unsicherheiten, Ängsten, Einschränkungen und wenig aussichtsreichen Zukunftsperspektiven. Abgesehen von familiären Verhältnissen und persönlicher Verfassung befinden sich Jugendliche in einem mehr oder weniger fragilen Übergangsstadium zwischen Kindheit und Erwachsensein. Daher waren sie aus Sicht der Autorin anders und zum Teil tiefergehender von den Maßnahmen betroffen.</p>
<p>Eine These dieser exemplarischen Kurzstudie war, dass sich die zusätzlichen Belastungen durch die Maßnahmen erschwerend auf junge Menschen auswirken. Wenn Jugendliche durch äußere Beschränkungen kaum oder gerade noch die Anforderungen ihres Alltags erfüllen können, wird aufgrund dieser Prägung dem Thema Nachhaltigkeit im Erwachsenenalter nur wenig Engagement eingeräumt werden. Des Weiteren wird angenommen, dass psychisch und physisch gesunde, sozial gut eingebettete, von ihrer Kreativität und ihren Aufgaben erfüllte Jugendliche sich als Erwachsene bereitwillig um das Gedeihen der natürlichen Lebenssysteme kümmern werden. Aus diesem Grund sollte das Wohlergehen der Kinder und Jugendlichen ein zentrales Anliegen jeder Gesellschaft sein.</p></div>FactSheet 007: Auswirkungen der Umverteilungszahlung der neuen GAP2022-08-25T08:43:16+02:002022-08-25T08:43:16+02:00https://bab.gv.at/index.php?option=com_content&view=article&id=2194:factsheet-007-auswirkungen-der-umverteilungszahlung-der-neuen-gap&catid=138&lang=de&Itemid=215Michaela Hagermichaela.hager@bab.gv.at<div class="feed-description"><p><strong>Betriebsstruktur und nationale Umsetzung in Österreich</strong></p>
<p>Anhand ausgewählter Strukturmerkmale landwirtschaftlicher Betriebe in Österreich werden die Vorgaben der Europäischen Union (EU) zur Umverteilungszahlung im Rahmen der Direktzahlungen der 1. Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) und die geplante nationale Umsetzung in Österreich diskutiert. Der Fokus liegt dabei auf den direkten Auswirkungen der Umverteilungszahlung auf die landwirtschaftlichen Betriebe in Österreich aus verschiedenen Perspektiven.</p></div><div class="feed-description"><p><strong>Betriebsstruktur und nationale Umsetzung in Österreich</strong></p>
<p>Anhand ausgewählter Strukturmerkmale landwirtschaftlicher Betriebe in Österreich werden die Vorgaben der Europäischen Union (EU) zur Umverteilungszahlung im Rahmen der Direktzahlungen der 1. Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) und die geplante nationale Umsetzung in Österreich diskutiert. Der Fokus liegt dabei auf den direkten Auswirkungen der Umverteilungszahlung auf die landwirtschaftlichen Betriebe in Österreich aus verschiedenen Perspektiven.</p></div>