Auswertung der Nutzung des LFI-Bildungsangebots im Geschlechtervergleich
Weiterbildung ist ein Schlüssel für beruflichen Erfolg, individuelle und gesellschaftliche Entwicklung – insbesondere auch im ländlichen Raum. Vor dem Hintergrund der Digitalisierung und wachsenden Anforderungen an eine nachhaltige Landwirtschaft wird ein vielseitiges Bildungsangebot für Landwirt:innen, andere in der Land- und Forstwirtschaft tätige Personen, sowie weitere Interessierte im ländlichen Raum immer wichtiger. Eine gezielte Förderung der Gleichstellung setzt voraus, dass geschlechterspezifische Unterschiede im Teilnahmeverhalten bei Weiterbildungsangeboten erkannt und berücksichtigt werden. Die Teilnahmezahlen des Ländlichen Fortbildungsinstituts (LFI) zeigen, dass Männer häufiger technisch und wirtschaftlich ausgerichtete Angebote nutzen, während Frauen eher persönlichkeitsbildende sowie lebensweltorientierte Inhalte wählen.
Weiterbildung spielt eine zentrale Rolle bei der gesellschaftlichen Gestaltung und Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern. Nach Angaben der Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs (KEBÖ) ist die Beteiligung von Frauen an Weiterbildungsangeboten insgesamt gut. Im Jahr 2024 lag der Frauenanteil im Durchschnitt aller Weiterbildungseinrichtungen bei 61 Prozent, beim Ländlichen Fortbildungsinstitut (LFI) bei 49 Prozent (KEBÖ, 2024).
Die Teilnahme an Weiterbildungsangeboten variiert deutlich zwischen den Fachbereichen, wobei geschlechterspezifische Unter-schiede erkennbar sind (KEBÖ, 2024). Statistiken zeigen, Frauen sind insbesondere bei technischen oder digitalen Kursen unterrepräsentiert (Schneeberger et al., 2008; White und Krokoszinski, 2020; Deutsche UNESCO-Kommission, 2021).
Dieses Factsheet zeigt, wie Frauen und Männer das Bildungsangebot des LFI nutzen. Einleitend erfolgt eine Kontextualisierung des LFI-Angebots innerhalb der KEBÖ-Statistik. Im Mittelpunkt steht die geschlechterspezifische Auswertung nach einzelnen Fachbereichen, insbesondere in den Bereichen „Bauen, Energie, Technik“ sowie „EDV & Informationstechnologie“. Analysiert werden sowohl Kurse und Seminare als auch Kurz- und Einzelveranstaltungen. Ziel ist es, Unterschiede im Nutzungsverhalten sichtbar zu machen und daraus Handlungsbedarf abzuleiten, der Männern und Frauen den Zugang zu (neuen) Lernfeldern erleichtert.