Hintergrund
Die zentrale Aufgabe der Land- und Forstwirtschaft ist die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und nachwachsenden Rohstoffen. Die gezielte Produktion dieser versorgenden Ökosystemleistungen (ÖSL) beeinflusst auch andere regulierende und kulturelle ÖSL sowohl innerhalb als auch außerhalb land- und forstwirtschaftlicher Landnutzungssysteme. Zur Internalisierung dieser externen Effekte werden politische Instrumente wie z.B. Agrarumweltprogramme eingesetzt. Deren dominierende Ausprägung ersetzt die Kosten der Bereitstellung positiver Effekte, bietet darüber hinaus aber kaum Anreize zur Ausweitung positiver Umweltwirkungen. Von unterschiedlichen Akteur:innen wird daher die Forderung erhoben, Land- und Forstwirt:innen den gesellschaftlichen Wert der bereitgestellten ÖSL zu entgelten, um die Akzeptanz der Bereitstellung von ÖSL zu erhöhen und zusätzliche Einkommensmöglichkeiten zu schaffen. Eine solche Forderung findet sich auch in der Vision 2028+ „Zukunftsbild für Österreichs Landwirtschaft und den ländlichen Raum“ des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft (landwirtschaft.at/vision2028/).
Inhalte des Workshops
Voraussetzungen für die Entwicklung effizienter Instrumente zur Entlohnung bereitgestellter ÖSL sind Kenntnisse über den Umfang der ÖSL, deren Urheber:innen und letztlich den Wert der Leistung für die Gesellschaft. Dieser Workshop unterstützt den aktuellen politischen Prozess durch die Bereitstellung wissenschaftlicher Evidenz. Wissenschaftler:innen präsentieren und diskutieren den Stand des Wissens zu Methoden der Quantifizierung und monetären Bewertung sowie Instrumenten der Umsetzung, um daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten.
Der Workshop beginnt mit vier Vorträgen ausgewiesener Expert:innen zu naturwissenschaftlichen und sozio-ökonomischen Aspekten des Themas. Im Anschluss diskutieren Arbeitsgruppen den aktuellen methodischen Wissensstand zur Quantifizierung und monetären Bewertung von ÖSL, die Datenverfügbarkeit sowie die Umsetzbarkeit politischer und fallweise privatwirtschaftlicher Instrumente.
Die Vorträge werden in englischer Sprache gehalten, während die Arbeitsgruppen sowohl in englischer als auch deutscher Sprache durchgeführt werden.
Teilnahme
Die Einladung richtet sich primär an Wissenschaftler:innen. Expertise im Bereich ÖSL ist hilfreich, aber nicht erforderlich. Die Teilnahme ist kostenfrei und sowohl in Präsenz als auch online möglich.
Bitte melden Sie sich bis 20. Juni 2025 unter Angabe Ihrer gewünschten Teilnahmeform (Präsenz oder online) sowie Ihrer Institution per Mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und den gemeinsamen Austausch.
Mit freundlichen Grüßen
Das Team von der BAB, der BOKU, dem Umweltbundesamt und der HBLFA Raumberg-Gumpenstein