AWI

SR058: Ökonomische Ergebnisse von Rinderkreuzungen

Hubert Pfingstner

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Milch- und Rinderproduktion haben sich im letzten Jahrzehnt durch Einführung der Milchrichtmengenregelung und der Handelbarkeit von Richtmengen beträchtlich verändert. Damit stellt sich für den Einzelbetrieb wieder die Frage der Vorteilhaftigkeit weiterer Leistungssteigerungen und der richtigen Nutzungsrichtung seiner Rinderrasse. Vor Einführung der Richtmengenregelung ging es hauptsächlich darum, die bestmögliche Verwertung der knappen Produktionsfaktoren Fläche, Gebäude und Arbeit zu erreichen. Mit Kontingentierung sollte die vorgegebene Richtmenge mit dem höchstmöglichen Deckungsbeitrag verwertet werden.

Die Aufgabe der vorliegenden Arbeit war es, die Ergebnisse eines Kreuzungsversuches unter den oben genannten Gesichtspunkten zu bewerten. Es handelt sich um einen Verdrängungskreuzungsversuch der Rasse europäisches Braunvieh (BV) mit den Rassen Brown Swiss (BS) und Holstein Friesian (HF). In die Berechnungen wurden folgende Rassen bzw. Kreuzungsgruppen einbezogen:

BV, BV x BS (= Bl), BS, BV x HF (= HI) und HF.

Einleitend erfolgt eine Analyse der wirtschaftlichen Situation von rinderhaltenden Betrieben. Dabei zeigt sich, daß die landwirtschaftlichen Einkommen von rinderhaltenden Betrieben in Grünlandwirtschaften des Hochalpengebietes nur ca. ein Drittel bis die Hälfte des Einkommens der Ackerwirtschaften betragen. Die rinderhaltenden Betriebe verfügen über eine geringe wirtschaftliche Ertragskraft, da z.B. rund 60 % der Futterbaubetriebe einen Standarddeckungsbeitrag bis S 250.000,- erzielen, bei den Marktfruchtbetrieben beträgt dieser Anteil 40 %. Bei einem Vergleich der 25 % besten und 25 % schlechtesten rinderhaltenden Betriebe ergibt sich, daß die produktionstechnische Effizienz entscheidend für die Einkommensstreuung ist. Die wesentlichsten Faktoren des Betriebserfolges sind das Intensitätsniveau (Ertrags-Aufwandsverhältnis), die Kapitalstruktur, der Spezialisierungsgrad im Bereich der Tierhaltung und die Betriebsgröße.

Im nächsten Teil der Arbeit werden die Wettbewerbsfaktoren in der Rinderhaltung behandelt. Dabei wird zwischen ökonomischen und genetischen Faktoren unterschieden. Die Preisrelation von Milch zu Rindfleisch (Stier) begünstigt in den letzten Jahren zunehmend die Milchproduktion. Ebenso verschob sich die Relation von Milch- zu Kraftfutterpreisen zugunsten des Milchpreises. Die Preise für Schwarzbuntkalbinnen (milchbetont) lagen bis Mitte der achtziger Jahre über jenen von Braunvieh und danach darunter. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Richtmengenregelung wesentlich verschärft. Es folgt weiters eine Erörterung des unterschiedlichen Futteraufnahmevermögens von Kühen sowie der Reproduktions- und Fleischleistungsmerkmale.

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