AWI

SR063: Wirtschaftlichkeit von Gebrauchskreuzungen bei Rindern und Schafen

Hubert Pfingstner

Österreich kann aufgrund der kleinbetrieblichen Verhältnisse am internationalen Markt nur mit Qualitätsprodukten erfolgreich sein. Eine Möglichkeit zur Qualitätsverbesserung in der Rinder- und Schafproduktion besteht in der Gebrauchskreuzung. Außerdem erfordert die ungünstige Wettbewerbsentwicklung der Rinder- und Schafhaltung seit Beginn der Achtzigerjahre ein Ausschöpfen aller Einkommensreserven.

Die betriebswirtschaftlichen Berechnungen zeigen, daß die Gebrauchskreuzung Fleckvieh mit Charolais sowohl bei der Einstellerproduktion als auch bei der Einstellermast beträchtliche Wettbewerbsvorteile ergibt im Vergleich zu reinem Fleckvieh. Dafür maßgebend sind die höheren Absetz- bzw. Schlachtgewichte, die besseren Tageszunahmen und die günstigere Futterverwertung. Die Gebrauchskreuzung Fleckvieh mit Limousin bringt bei den im Versuch aufgetretenen Verlusten in der Mutterkuhhaltung einen etwas niedrigeren Deckungsbeitrag und in der Einstellermast einen ungefähr gleich hohen Deckungsbeitrag. Die Kreuzung Fleckvieh mit Limousin weist zwar ein geringeres Schlachtgewicht und niedrigere Tageszunahmen auf, aber dafür eine bessere Futterverwertung im Vergleich zu reinem Fleckvieh.

Die Gebrauchskreuzungen in der Schafhaltung zeigen ebenfalls zum Großteil Wettbewerbsvorteile im Vergleich zu reinrassigen Bergschafen. Der Versuch umfaßt die Gebrauchskreuzungen von Bergschafen mit den Fleischrassen Schwarzkopf, Suffolk und Texel. Bei männlichen Lämmern ergeben sich deutliche ökonomische Vorteile für die Texelkreuzungen und bei den weiblichen Lämmern in erster Linie für die Dreirassenkreuzungen. Maßgebend dafür sind wiederum das Schlachtgewicht, die Futterverwertung und die Mastdauer.

Hinsichtlich der Konkurrenzkraft zu anderen Betriebszweigen im Einzelbetrieb zeigt sich, daß die Mutterkuhhaltung ohne Förderung bei allen Kreuzungsvarianten den anderen arbeitsextensiven Betriebszweigen mit Ausnahme der Kalbinnenmast wettbewerbsunterlegen ist. Mit Förderung besteht ungefähr eine Wettbewerbsgleichheit mit z.B. der Lämmermast oder der Kalbinnenaufzucht. Mutterkuhhaltung und Lämmermast weisen im Vergleich zur Milchviehhaltung einen wesentlich geringeren Einkommensbeitrag und niedrigen Arbeitsaufwand auf und sind somit besonders für Nebenerwerbsbetriebe geeignet. Besteht die Möglichkeit bei Reduzierung der Kuhzahl vorhandene Restkapazitäten mit Stiermast auf Silomaisbasis zu nutzen, dann ergeben sich deutliche Einkommensvorteile.

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