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AB006: Landwirtschaft und ÖPUL in den Porengrundwassergebieten

Nach den jüngsten Grundwassermessergebnissen konnten leichte Verbesserungen bei der Nitratbelastung festgestellt werden, einige Gebiete konnten aus der Einstufung „nitratgefährdet“ herausgenommen werden. Im Pilotprojekt der Oberösterreichischen Landesregierung (2001) konnte nachgewiesen werden, dass mit bestimmten Maßnahmen bei möglichst großflächigem Einsatz auch relativ kurzfristig Erfolge in der Grundwassersanierung bezüglich des Nitrates zu erzielen sind. Im Gebiet Pucking sinken die Nitratwerte im Grundwasser, zurückgeführt wird dies auf die eingesetzten Maßnahmen Winterbegrünung, Zwischenbegrünung, Mulchsaat, Beschränkung des Düngereinsatzes, Bearbeitungstechniken, umfangreiche Beratung und Bilanzierung. Im Gebiet Pettenbach, unter Einsatz des gleichen Maßnahmenbündels, sinken die Nitratwerte im Grundwasser nicht. Dort ist durch die mächtige Überdeckung des Grundwasserkörpers und durch das hohe Grundwasseralter eine längere Verzögerung der positiven Tendenz zu erwarten.

In der Entwicklung der landwirtschaftlichen Flächennutzung sind seit 1995 sowohl positive (Verringerung der Intensivkulturen) als auch negative (Verringerungen der Flächen mit Winterungen, Zunahme der Risikofruchtflächen) Aspekte zu beobachten. Der kräftige positive Entwicklungsschritt mit dem 1995 einsetzenden ÖPUL hat das Ausgangsniveau für die Periode 1995-1999 jedoch bereits sehr hoch angesetzt. Statistisch schwer erfassbare Faktoren wie vermehrte N-Bilanzierungen und standortangepasste Beratung sowie abgestimmte Fruchtfolgen und ev. verbesserte Bearbeitungstechnik und know how sowie das Verständnis der Landwirte scheinen das Gefährdungspotenzial der Risikofrüchte auszugleichen, da statistisch kein Zusammenhang zwischen der Flächenzunahme der Risikofrüchte und den Nitratmesswerten nachgewiesen werden konnte (vgl. Knoblauch S., 2001).

In der Entwicklung der Tierhaltung sind (auch aufgrund der Marktgegebenheiten) keine besonderen negativen Entwicklungen hinsichtlich des Nitrataustragsrisikos zu beobachten. Der Viehbesatz nimmt, speziell in den nitratgefährdeten Gebieten, weiter ab, wenngleich durch die Leistungsverbesserung der Tiere ein gewisser Ausgleich gegeben ist. Ein Augenmerk muss trotzdem auf lokale Schwerpunkte und regionale Verschiebungen in der Tierhaltung gelegt werden.

Durch die 5-jährige Programmierung des ÖPUL hat sich an den Teilnahmeverhältnissen gegenüber der letzten Analyse nicht viel verändert. Weiterhin werden jene Einzelmaßnahmen, die zur Nitratentlastung des Grundwassers beitragen, insgesamt auch in den nitratgefährdeten Gebieten zumeist gut akzeptiert (Ausnahme Steiermark). Aber gerade die als am wirksamsten eingestuften Verzichtsmaßnahmen und auch die biologische Bewirtschaftung zeigen in den nitratgefährdeten Gebieten geringere Akzeptanzwerte.

Im ÖPUL 2000 wurde den Anliegen der Wasserwirtschaft Rechnung getragen, daher war für die Periode bis 2006 die Programmierung eines auf die Anforderungen einer gewässerschonenden Landwirtschaft ausgerichteten Förderinstrumentes möglich („Regionalprojekte für den vorbeugenden Gewässerschutz“). Die Konkretisierung der Rahmenvorgaben durch die Länder ist zwischenzeitlich erfolgt, mit teils verpflichtenden und teils freiwilligen Maßnahmen, zusammengesetzt aus Grundförderung, Begrünung, Düngergabenverteilung, Düngerverzicht, Nährstoffbilanzierung, bis zur Beratung (siehe Anhang).

Zu überlegen wäre aber auch ein einfacherer zusätzlicher Anreiz zur Steigerung der Akzeptanz der als nitratentlastend deklarierten Maßnahmen des ÖPUL in den nitratgefährdeten Gebieten, ohne das gesamte, sehr umfangreiche und projektgebundene Bündel in Anspruch nehmen zu müssen.

ProjektleiterIn

WAGNER, Klaus

DI Klaus WAGNER

Berggebietsforschung und Regionalentwicklung
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