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AB028: Teilanalyse der österreichischen Obst- und Gemüsewirtschaft

Die am 01.01.2008 in Kraft getretene Reform der GMO für Obst und Gemüse sieht unter anderem die Erarbeitung einer nationalen Strategie für die weitere Entwicklung des österreichischen Obst- und Gemüsesektors vor. In Österreich ist das Lebensministerium mit dieser Aufgabe betraut. Die vorliegende Teilanalyse der österreichischen Obst- und Gemüsewirtschaft bietet, unter Berücksichtigung europäischer- und internationaler Märkte, eine umfassende Sammlung wichtiger sektorspezifischer Daten und versucht, Auskunft über die Wettbewerbsfähigkeit und Entwicklungsräume des heimischen Obst- und Gemüsesektors zu geben.

Dabei wurden die verschiedenen Aktionsfelder der beiden Sektoren berücksichtigt und in folgenden Kapiteln bearbeitet: Rahmenbedingungen, Entwicklung der Nachfrage, Lebensmitteleinzelhandel, Obst- und Gemüsemarkt sowie anerkannte Erzeugerorganisationen. Zur Anwendung kamen unterschiedliche Untersuchungsmethoden, wie z.B. Literaturrecherchen, statistische Datenanalysen sowie Befragungen, angewandt. Die Ergebnisse können als Schlussfolgerungen für die betrachteten Akteurfelder, wie folgt, zusammengefasst werden:

Rahmenbedingungen:

  • Der Anteil des Produktionswertes aus der Landwirtschaft am österreichischen Bruttoinlandsprodukt nimmt weiterhin langsam ab. Der Strukturwandel dürfte sich in der Landwirtschaft insgesamt, aber auch im Obst- und Gemüsebausektor fortsetzen, Konzentrationstendenzen in der Landwirtschaft sowie in den vor- und nachgelagerten Sektoren sind die Folge.
  • Die zunehmende Internationalisierung führt zu einer Homogenisierung der Lebensstile und -gewohnheiten aber auch der Produktion und der Produktqualität. Als Ergebnis dieser Entwicklung kristallisieren sich international einheitliche Produktionsstandards (vgl. EurepGAP) heraus. Dem gegenüber stehen Trends, die individuelle Einkaufsmuster entstehen lassen und es der einzelnen Person ermöglichen, sich vom "Mainstream" abzugrenzen (Ethno-Food,).
  • Die Versorgung der Bevölkerung mit regional produzierten Erzeugnissen gewinnt an Bedeutung. Einerseits vertrauen die KonsumentInnen auf die Herkunft aus der Region, andererseits spielen Umweltschutzaspekte, im konkreten Fall kurze Transportwege, einen zunehmend wichtigere Rolle. Dies führt zu einer Aufwertung der Obst- und Gemüseproduktion in der Region, gleichzeitig wird ein größerer Teil der Kaufkraft im regionalen Wirtschaftskreislauf gehalten.
  • Die Forderung der KonsumentInnen nach umweltfreundlich produziertem und qualitativ hochwertigem Obst und Gemüse nimmt sowohl im Premiumbereich als auch im Billigpreissegment zu (Bio-Schiene bei Diskontern). Politik und Lebensmitteleinzelhandel reagieren darauf mit zunehmend strengeren Qualitätsanforderungen und Produktionsauflagen.
  • Sozio-demographische Entwicklungen beeinflussen das Ernährungsverhalten nachhaltig. In Österreich sind insbesondere Migration und Überalterung Triebkräfte dieser Änderungen. Weitere wichtige Einflussgrößen sind unter anderem die Entwicklung der Haushaltsgrößen und neue Zusammenlebensformen (z.B. Ausprägung neuer Single-Typologien). Wann, was und wo gegessen wird, ist Ausdruck sozio-demographischer Entwicklungen. Dies gilt auch für den Obst- und Gemüseverbrauch.
  • Das Klima verändert sich und stellt die Akteure in der heimischen Obst- und Gemüsewirtschaft bezüglich Kulturführung, Pflanzenschutz und Ertragslage vor neue Herausforderungen. Davon sind in besonderem Maße aber auch die südeuropäischen Länder betroffen (Problematik der Wasserknappheit) und damit bedeutende Obst- und Gemüseexportländer.

ProjektleiterIn

HAMBRUSCH, Josef

DI Dipl.-Päd. Ing. Josef HAMBRUSCH

Agrarökonomie und Datenmanagement

Team

QUENDLER, Erika

DI.in Dr.in Erika QUENDLER

Ländliche Sozialforschung und Bibliothek
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