AWI

SR097: Grünland in Österreich. Bewirtschaftung - Bewahrung - Förderung

Franz Greif, Thomas Parizek, Sophie Pfusterschmid, Klaus Wagner

Das "Man and Biosphere" Projekt "Grünland im Berggebiet" wurde im Jahr 1997 unter Koordination von Herwig Palme, Institut für Stadt- und Regionalforschung der Wirtschaftsuniversität Wien, gestartet. Kooperationspartner der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft waren die Universität Klagenfurt mit dem Institut für Geographie, die Bundesanstalt für alpenländische Landwirtschaft Gumpenstein und die Universität für Bodenkultur in Wien mit den Instituten für Agrarökonomik und für Botanik. Das MaB-Projekt hatte insgesamt zum Ziel, die unterschiedli-chen Nutzungsintensitäten des Grünlandes in einer Verknüpfung der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung mit der außeragrarischen Nutzung darzustellen und mögliche Wechselwirkungen zur Grünlandentwicklung in pflanzensoziologischer Hinsicht zu modellieren. Der in diesem Bericht vorgestellte Projektteil der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft betrifft die verschiedenen räumlichen Perspektiven, die dem Thema Grünland zukommen. Dies erfordert die Betrachtung der regionalen Dimension des Grünlandes im Sinne der Verbreitung von Grünlandtypen, ihrer Einbindung in Kulturartengemenge und ihrer wirtschaftlichen Bedeutung sowie die Betrachtung der zeitlichen Dimension des Grünlandes im Sinne grundlegender Prozesse und Veränderungen, die dem Einfluss des Menschen zuzurechnen ist.

Es erfolgten regionalstatistische Analysen der alpinen Grünlandnutzung auf verschiedenen räumlichen Konkretisierungsniveaus, der Nutzungstypen, der Almwirtschaftsformen sowie der Funktionen des alpinen Grün-landes. In mehreren Projektzwischenberichten für die Akademie der Wissenschaften wurden auf zwei Ebenen umfangreiche Daten zur Grünlandentwicklung in Österreich gesammelt und interpretiert. In einer regionalen Analyse für ganz Österreich auf Ebene der landwirtschaftlichen Kleinproduktionsgebiete wurden Gebietstypisierungen mit multivariaten statistischen Methoden erstellt und Analysen der Förderungen im Alm- und Grünlandbereich durchgeführt. Auf kleinregionaler Ebene erfolgte eine Darstellung der Grünlandsituation im Projektgebiet Mittleres Ennstal mit besonderem Augenmerk auf dem Themenkomplex Almwirtschaft. Eine vertiefende Auswertung dreier Beispielsalmen im Projektgebiet Ennstal diente zur möglichst konkreten Feststellung des Outputs an landwirtschaftlichen und außerlandwirtschaftlichen Gütern und Dienstleistungen, und zwar jeweils in ihrer ökonomischen, ökologischen und sozialen Dimension.

Die Ergebnisse der Bearbeitung zeigen die regional äußerst unterschiedlichen Voraussetzungen für eine Grünlandpolitik auf, von noch bestehender intakter alpiner Grünlandwirtschaft in einem regionalwirtschaftlich zukunftsträchtigen Umfeld in manchen westlichen Kleinproduktionsgebieten bis hin zu Regionen im Osten Öster-reichs, wo die Grünlandwirtschaft nur mehr gemeinsam mit Zielen des Natur- und Umweltschutzes, zum Teil auch des Tourismus, gefördert und erhalten werden kann. Die Almuntersuchung im Ennstal zeigt unterschiedli-che Wege der Almerhaltung, deren Nachhaltigkeit direkt vom agrarischen Fördersystem, aber großteils auch vom Engagement einzelner Personen abhängt. Als wichtigste Grundlage eines Grünlandmanagements wird daher neben einer Abstimmung auf regionale und lokale naturräumliche und wirtschaftliche Gegebenheiten auch das Eingehen auf die "Soft Skills" erachtet.

Team

PFUSTERSCHMID, Sophie

DI.in Sophie PFUSTERSCHMID

Agrar-, Umwelt- und Ernährungssysteme
WAGNER, Klaus

DI Klaus WAGNER

Berggebietsforschung und Regionalentwicklung
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